Die Begünstigten bedanken sich

Ein Rückblick auf unsere Kurban-Aktion 2023

Aleyna Yıldırım

Das Opferfest, auch als Kurban Bayramı auf Türkisch oder Idul-Adha bekannt, ist ein zentrales Fest im Islam, das am 10. Tag des Pilgermonats Dhu al-Hijjah gefeiert wird. Sein Ursprung liegt in der Opferbereitschaft des Propheten Ibrahim (as) und seines Sohnes Ismail (as). Dieser Akt der Hingabe wird durch das rituelle Schächten von Tieren symbolisiert. Das Fleisch wird geteilt, um Bedürftigen zu helfen, und unterstreicht die Werte der Solidarität und Nächstenliebe.

Das Schächten eines gesunden und ausgewachsenen Tieres ist eine zentrale rituelle Handlung des Idul-Adha. Im deutschsprachigen Raum jedoch gestaltet sich dies oft schwierig für Muslime, sei es aufgrund gesetzlicher Regelungen, fehlender persönlicher Erfahrung oder mangelnder Infrastruktur. Hier tritt muslimehelfen als wichtiger Akteur ein, um Gläubigen die Möglichkeit zu bieten, ihre Opfergaben stellvertretend in anderen Ländern zu vollziehen und das Fleisch an Bedürftige zu verteilen.

Gemeinsam mit Euch, liebe Spenderinnen und Spender, möchten wir auf ein erfolgreiches Jahr voller Kurban-Projekte zurückblicken und die strahlende Freude der Begünstigten mit Euch teilen. Im Jahr 2023 konnten wir insgesamt 22 Kurban-Projekte in 14 Ländern umsetzen. Unsere Hilfe erstreckte sich von Albanien über Bangladesch, Bosnien, Indien, Indonesien, Kambodscha, Kenia, DR Kongo, Malawi, Ruanda, Südafrika, Sri Lanka, Togo bis nach Simbabwe. Dank Eurer großzügigen Spenden in Höhe von 381.515 Euro wurden 30.122 Familien erreicht, und insgesamt 141.213 Menschen erhielten frisches Fleisch.

Gemäß den islamischen Vorschriften sind bestimmte Tiere für das rituelle Schächten zulässig. Die zulässigen Tiere sind Rinder, Schafe, Ziegen und Kamele. Diese Tiere müssen gesund, ausgewachsen und ohne ernsthafte Mängel sein. Es gibt einige Unterschiede hinsichtlich der Art und Anzahl der Tiere, die für verschiedene Haushalte oder Gemeinschaften als Opfergaben gelten. Um Euch einen Einblick zu geben, wurden die Projekte in verschiedene Kategorien nach den zulässigen Tieren geordnet.

Schafe

In Albanien wurden insgesamt 29 Schafe geschächtet. Entsprechend der Familiengröße erhielten 90 Familien jeweils 4-5 kg Fleisch. Berücksichtigt wurden bedürftige Familien, die keine sichere und ausreichende Einkommensquelle haben. Viele versorgen Waisenkinder und kranke Angehörige.

Unter den Begünstigten war auch Lumtur, eine 70-jährige Frau aus Kruja. Sie teilt ihre Dankbarkeit: „Als Rentnerin lebe ich mit meinem behinderten Mann zusammen. Das Kurbanfleisch ist für uns wie ein göttliches Geschenk. Möge Allah Sie für Ihre Großzügigkeit belohnen.“

Ziegen

In den Ländern Indien, Kenia und Südafrika wurden Ziegen als Opfertiere gewählt, um Bedürftigen zu helfen. Dafür wurden insgesamt 847 Ziegen geschächtet.

In Indien wurden insgesamt vier verschiedene Projekte durchgeführt, bei denen insgesamt 415 Ziegen geschächtet wurden. Diese Projekte erstreckten sich über verschiedene Regionen, um möglichst viele Bedürftige zu erreichen. Sowohl im Norden als auch im Süden Tamil Nadus wurde Kurbanfleisch in Rationen von 1,5 kg bis 2 kg an 1301 Familien verteilt. Die meisten Empfänger sind in der Landwirtschaft und Viehzucht tätig. Naturkatastrophen erschwerten es ihnen jedoch, ein ausreichendes Einkommen zu erzielen, um ihre Familien zu ernähren.

Im Distrikt Dharwad wurden weitere 810 bedürftige Familien erreicht, für die 90 Ziegen geschächtet wurden. Hier lag der Fokus besonders auf vulnerablen Gruppen wie alten Menschen, Menschen mit Behinderungen, Witwen und Waisen.

Jabeen, eine 55-jährige Frau aus Hubli, die mit ihrer älteren Mutter, ihrer Tochter und Enkelkindern zusammenlebt, erzählt von ihrer Freude über die Verteilung: „Meine Enkelkinder baten mich, an Idul-Adha Fleisch zuzubereiten. Ich lief hin und her, um das Fleisch zu besorgen. Alhamdulillah, Freiwillige von muslimehelfen besuchten unser Haus und verteilten 1,5 kg Fleischpakete. Danke, dass Sie unseren Wunsch erfüllt haben!“

Auch die Rohingya-Flüchtlinge in Indien wurden berücksichtigt. In Hyderabad und Ananthapur konnten 1125 bedürftige Flüchtlingsfamilien zum Opferfest mit Kurbanfleisch versorgt werden. Dazu wurden 125 Ziegen geschächtet und jede Familie erhielt an den Festtagen ca. 1,5 kg frisches Fleisch.

Im Provinz Gauteng in Südafrika erhielten 800 Familien ein Fleischpaket mit 2,5 kg. Die meisten dieser Familien leben in unterentwickelten Vierteln, in denen grundlegende Versorgungsinfrastrukturen wie fließendes Wasser, Strom und Kanalisation fehlen.

Rinder

In den meisten Ländern wurde von unseren Partnerorganisationen die Schächtung von Rindern vorgezogen. Dies mag daran liegen, dass im Gegensatz zu Ziegen und Schafen, die jeweils als ein Kurban gezählt werden, ein Rind aus sieben Kurbananteilen besteht. So konnten mit weniger Tieren die gleiche Anzahl an Kurbanaufträgen umgesetzt werden.

Insgesamt konnten in Bangladesch, Bosnien, Indonesien, Kambodscha, Kenia, der Demokratischen Republik Kongo, Malawi, Ruanda, Sri Lanka, Togo und Simbabwe 368 Rinder geschächtet und ca. 16.000 bedürftige Familien versorgt werden.

Die tiefgreifende Dankbarkeit zeigt sich in der Aussage von Yentougli, einem 55-jährigen Mann aus Togo: „Mit großer Rührung wende ich mich an euch, muslimehelfen. Ihr lebt weit weg von uns, ihr seid keine Togolesen. Aber im Namen des Islam, den wir teilen, sind wir Brüder und Schwestern geworden. Deshalb denkt ihr, obwohl ihr in Deutschland lebt, an uns, die Schwachen in Togo. Ihr gebt uns die Lebensfreude, die die Gesellschaft vergisst. Ich bin sehr stolz auf euch. Danke für das Fleisch, das ihr mir für dieses Fest geschenkt habt.“

Vielfältige Opfergaben: Ein besonderes Beispiel aus Kenia

Im Jahr 2023 sticht Kenia besonders hervor, da es das einzige Projektland ist, das sowohl Schafe, Ziegen als auch Rinder geschächtet hat. In Lamu, Mombasa, Tana River und Kwale wurden jeweils 58 Ziegen und 58 Schafe geschächtet, in Kilifi sogar 100 Ziegen, 100 Schafe und 15 Rinder. Das Fleisch wurde in 2-kg-Portionen an 4.477 bedürftige Familien verteilt. Die Kurbanspenden richteten sich insbesondere an arme Familien, alleinstehende ältere Menschen, Witwen und Waisenfamilien. Insgesamt erhielten auch 2.700 Waisenkinder Fleisch von diesem Opferfest.

Auch zum kommenden Kurbanfest ist muslimehelfen wieder bereit, in Deinem Namen ein Kurban zu opfern und das Fleisch an bedürftige Familien zu verteilen. Der Preis für einen Kurbanauftrag beträgt auch in diesem Jahr 200 Euro. Bei rechtzeitiger Auftragserteilung sorgt muslimehelfen auch dafür, dass Dein Name beim Schächten vor Ort von unseren Helfern genannt wird.

Ein Rückblick auf unsere Kurban-Aktion 2023

Zugehöriges Projekt

Schächten: Ein Leitfaden zu ethischem Fleischkonsum im Einklang mit dem Islam

Corinna Rapp

Das Schächten löst in der breiten Öffentlichkeit hinsichtlich des Tierwohls oftmals kontroverse Diskussionen aus. Doch für Muslime ist Zabiha, so der arabische Begriff für „Schächten“, nicht nur ein Akt religiöser Hingabe, sondern auch ein Ausdruck des tiefen Respekts gegenüber den Geschöpfen Allahs. Strenge Vorschriften stellen sicher, dass die Tiere mit größtmöglicher Sorgfalt und ethisch korrekt behandelt werden. 

Die Grundlagen des Schächtens

Das Schächten im Islam folgt strengen Richtlinien, die im Qur’an und in den Hadithen festgelegt sind. Zentrale Prinzipien umfassen die Absicht, die Tiere vor dem Akt nicht unnötig leiden zu lassen, und die Verwendung einer scharfen Klinge, um einen schnellen, möglichst humanen Schnitt durchzuführen, der Blut effizient aus dem Körper leitet.

Achtung vor dem Leben: Tierschutz und Ethik

Das Tierwohl im Islam berücksichtigt die humane Behandlung der Tiere während der Schächtung und legt großen Wert auf deren artgerechte Haltung zu Lebzeiten. Halal-zertifizierte Fleischerzeugnisse von lokalen Landwirten und Metzgereien sind daher empfehlenswert. Folgende Fragen sollten dabei im Mittelpunkt stehen:

1. Werden die Tiere in einer gesunden und humanen Umgebung aufgezogen?

2. Leiden die Tiere unter Stress oder werden sie während des Transports nicht korrekt behandelt.

3. Erfolgt die Schächtung der Tiere auf eine ethische und mitfühlende Weise

4. Findet die Tötung der Tiere außerhalb der Sichtweite anderer Tiere statt?

Was der Prophet (saw) sagte

Der Prophet (saw) etablierte Vorschriften für das Schächten von Tieren, um sicherzustellen, dass diese in ihren letzten Momenten keinem Schmerz oder Leiden ausgesetzt werden.

Er instruierte Muslime, die Klingen ihrer Schlachtmesser sorgfältig zu schärfen, damit der Schnitt schnell und schmerzlos erfolgt. Es wurde berichtet, dass Ibn Abbas (ra) erzählte, wie der Prophet (saw) einen Mann darauf hinwies, sein Messer zu schärfen, bevor er ein Schaf niederlegte, mit der mahnenden Frage, ob er beabsichtige, das Tier zweimal zu töten.

Die sanfte Führung des Tieres zum Schlachtort war ebenfalls eine Anweisung des Gesandten Allahs, wobei die Gefährten des Propheten (saw) diesem Beispiel folgten. Mohammed Ibn Sirin berichtete, dass Umar Ibn al-Khattab (ra) einen Mann zurechtwies, der ein Schaf unsanft zum Schächten führte, und ihn aufforderte, das Tier gnädig zu behandeln.

Weiterhin wurde angewiesen, keine Tiere vor den Augen anderer zu schlachten, um psychisches Leid zu vermeiden. Abdullah Ibn Umar zufolge betonte der Prophet (saw) die Wichtigkeit, das Schlachtwerkzeug vor den Tieren zu verbergen und gut vorzubereiten.

Anas ibn Malik und Jabir (ra) berichteten beide, wie der Prophet (saw) das Opfertier sorgfältig in Gebetsrichtung positionierte und betonte, dass die Ausrichtung beim Schlachten von Bedeutung sei. Er lehrte, dass Gott Perfektion in allen Dingen gebietet und forderte, dass selbst beim Schlachten Sorgfalt und Mitgefühl walten sollten.

Fazit

Obwohl eine zunehmende Tendenz hin zu zertifizierten Bio-Produkten und tierfreundlichen Erzeugnissen vom Hof bis zum Verbraucher erkennbar ist, bleibt der Großteil der Bevölkerung dennoch Teil des industrialisierten Systems von Schlachtung, Herstellung und Konsum. Die Lebensbedingungen der Tiere unter solchen Umständen sind oft prekär; sie leiden unter mangelnder Bewegungsfreiheit, werden unter unangemessenen Bedingungen ohne Zugang zu Sonnenlicht und frischer Luft gehalten und erfahren regelmäßig Traumata sowie Verletzungen.

Solche Praktiken stehen in deutlichem Widerspruch zu den islamischen Gesetzen und Prinzipien. 

Schächten: Ein Leitfaden zu ethischem Fleischkonsum im Einklang mit dem Islam

Zugehöriges Projekt

Nicht mehr lange bis zum Opferfest

Im Juni erwartet uns die Pilgerzeit und somit auch das Opferfest mit seinen Ritualen. Solltest Du zu diesem Anlass selbst nicht schächten können, steht Dir muslimehelfen gerne zur Verfügung. Wir kümmern uns um Deinen Kurban-Auftrag und lassen das Fleisch durch unsere Helfer in unseren Projektländern an bedürftige Familien verteilen.

Bei einer Spende spätestens bis zum 13. Juni sorgen wir außerdem dafür, dass Dein Name vor Ort genannt wird und informieren Dich anschließend per E-Mail darüber, in welchem Land Deine Kurban-Spende eingesetzt wurde.

Alles, was Du über Deine Kurban-Spende wissen solltest und weitere Hintergrundinformationen zu unserer humanitären Arbeit findest Du in der neusten Ausgabe unserer muslimehelfen-Zeitschrift, die es als PDF kostenlos zum Download gibt.

Nicht mehr lange bis zum Opferfest​

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum!

Unser Team wünscht Dir alles Gute zum Opferfest!

Wir freuen uns besonders, dass wir dank großzügiger Spender zu diesem Anlass bedürftige Menschen mit neuer Kleidung als Festgeschenk und mit Kurban-Fleisch versorgen können.

Solltest Du Dich noch kurzfristig an diesem Vorhaben beteiligen wollen, kannst Du jetzt online für Festgeschenke spenden oder muslimehelfen beauftragen, um Dein Kurban rechtzeitig an Bedürftige zu verteilen.

Möge Allah (swt) Dich vielfach belohnen und uns allen Vergebung schenken. Amin und wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Für ein Opferfest voller Freude!

Zugehöriges Projekt

Der morgige Tag von Arafat ist der Höhepunkt des Hadsch. Ein ganz besonderer Tag mit vielfachem Lohn bei Allah (swt). Viele Muslime fasten an diesem Tag freiwillig und nutzen diese Gelegenheit für gute Taten.

Gerne kannst Du uns zu diesem Anlass unterstützen, damit Bedürftige mit Hinblick auf das bevorstehende Opferfest neue Kleidung erhalten.

Am Tag danach ist es dann schon soweit und wir können das Opferfest mit dem Wissen feiern, dass wir unseren bedürftigen Geschwistern mit Festgeschenken und Kurban-Fleisch eine Freude machen konnten. Solltest Du noch eine Möglichkeit suchen, um Dein Kurban zu spenden, kannst Du uns selbstverständlich damit beauftragen. Ein Kurban kostet 200 Euro und das Fleisch wird portioniert an bedürftige Familien verteilt.

Wassalam und möge Allah die Hadsch unserer Geschwister und Dein Opfer zum Fest annehmen. Amin.

Dein muslimehelfen-Team
Erinnerung an den Tag von Arafat

Zugehöriges Projekt

Zu unserem Service gehört es, dass Spender uns den Namen mitteilen können, der beim Schächten genannt werden soll. Beispielsweise der eigene Name, der Familienname oder der Name von Verwandten. Diese Namen werden auf Listen gesammelt. Sobald die Namenslisten voll sind, werden sie an unsere Partner in den Projektländern verteilt.

Damit die Listen unsere Helfer aber auch rechtzeitig zum Opferfest erreichen, bedarf es etwas Vorlauf. So ist gewährleistet, dass unsere Partner selbst in abgelegenen Regionen die Möglichkeit haben, um die Listen zu empfangen und auszudrucken. Wir können daher alle Kurbanaufträge bis zum 26. Juni für die Namenslisten berücksichtigen. Wenn auch Du möchtest, dass Dein Name vor Ort beim Schächten genannt wird, zögere nicht und erteile uns rechtzeitig Deinen Auftrag.

So erhältst Du eine Kurban-Bestätigung:

Nach dem Opferfest erhalten alle Spender, die uns innerhalb der Frist für die Namensnennung beauftragt haben, zeitnah eine Kurban-Bestätigung per E-Mail, aus der hervorgeht, in welchem Land das Opfertier geschächtet und das Fleisch an Bedürftige verteilt wurde.

Kurban-Aufträge werden zwar auch danach angenommen und durchgeführt, allerdings erfolgt dann aus den genannten organisatorischen Gründen keine Namensnennung und keine Kurban-Bestätigung per E-Mail.

Wassalam und danke im Namen der Bedürftigen, die das Fleisch erhalten werden.

Dein muslimehelfen-Team
Dein Kurban mit Namensnennung inkl. Bestätigung

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum!

Mit dem Beginn von Dhul-Hidscha begeben sich Millionen Muslime weltweit zur lebensverändernden Hadsch. Der Höhepunkt ist das Opferfest am  zehnten Tag des Pilgermonats. Wenn Du selbst keine Möglichkeit hast, zu diesem Anlass ein Tier zu opfern, kannst Du stellvertretend muslimehelfen damit  beauftragen.

Dann wird in Deinem Namen ein Kurban geopfert und das Fleisch an bedürftige Familien verteilt. Wie das in der Vergangenheit ablief, kannst Du in unserem ausführlichen Kurban-Rückblick nachlesen.

Eine weitere Herzensangelegenheit ist, dass wir Bedürftige zum Opferfest mit neuer Kleidung beschenken wollen, um ihnen eine Freude zu machen und ihnen auch über das Opferfest hinaus einen Mehrwert zu bieten. Gerne mit Deiner Unterstützung.

Wie eine vergleichbare Verteilung beim vergangenen Opferfest verlief, kannst Du hier nachlesen.

Bei Fragen zur Verteilung der Festgeschenke empfehlen wir einen Blick in unseren entsprechenden FAQ-Bereich.

Weitere Informationen zu Kurban und anderen Themen gibt es nicht nur auf unserer Website, sondern auch in unserer aktuellen Spenderzeitschrift, die kostenlos als PDF heruntergeladen werden kann.

Wassalam und möge Allah die Hadsch unserer Geschwister und Dein Opfer zum Fest annehmen. Amin.

Dein muslimehelfen-Team
Bereit für die 10 besten Tage des Jahres?

Zugehöriges Projekt

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Assalamu alaikum!

das Opferfest steht vor der Tür und wir  möchten die Gelegenheit nutzen, uns bei Dir von Herzen zu bedanken. Dank Deiner großzügigen Unterstützung konnten wir in den vergangenen Jahren vielen Menschen in Not helfen. Deine Spenden haben es uns ermöglicht, unzählige Projekte zu realisieren und bedürftigen Menschen in verschiedenen Teilen der Welt Hoffnung zu schenken.

Häufig gestellte Fragen und Antworten zu unseren Festgeschenken haben wir außerdem hier für Dich zusammengestellt.

In dieser Ausgabe unserer digitalen Spenderzeitschrift geht es aber nicht nur um das Opferfest, denn unser Mitgefühl endet schließlich nicht mit den Feiertagen.

Eine große Herausforderung ist die Not- und Katastrophenhilfe. Die Jahrhundertflut in Pakistan hat den Betroffenen viel abverlangt. Wie trotz aller Widrigkeiten geholfen werden konnte, kannst Du hier nachlesen.

Wir sind der Meinung, dass sich unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf Notlagen beschränken sollte, über die in den Medien ausführlich berichtet wird.

Viele Menschen sind in Not, ohne dass die Weltgemeinschaft davon Notiz nimmt. Beispiele dazu findest Du hier.

Neben der Hilfe in akuten Notsituationen ist es unser Anliegen, nachhaltig zu helfen. Dabei können wir auf verschiedenen Ebenen ansetzen.

Dazu stellen wir Dir unsere Bildungsprojekte vor und berichten über ein innovatives Hygieneprojekt in Südafrika, das Mädchen und jungen Frauen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.

Alternativ zu den einzelnen Online-Beiträgen der Kurban-Ausgabe unserer Spenderzeitschrift kannst Du sie Dir auch kostenlos als PDF herunterladen.

Die Kurban-Ausgabe unserer Spenderzeitschrift in digitaler Form

Zugehöriges Projekt

Ein besonderes Kurban

Kashfa Malik

„Allah hat vorgeschrieben, sich allem gegenüber wohlwollend zu verhalten. Wenn ihr also tötet, dann tötet gut, und wenn ihr schlachtet, dann schlachtet gut. Und (wenn ihr schlachtet) schärft euer Messer und quält nicht das Schlachttier.”

Die Barmherzigkeit und Güte des Islam erstrecken sich über die gesamte lebende Schöpfung Allahs. So ermahnte der Prophet Muhammad (saw) bereits damals die Menschen zu einem guten Umgang mit ihren Mitmenschen und ihren Mitgeschöpfen, den Tieren. Es heißt im Koran: „Und (auch) das Vieh hat Er erschaffen. An ihm habt ihr Wärme und (allerlei anderen) Nutzen; und davon eßt ihr.“ (16:5). Die Erlaubnis, Nutztiere zu halten, sie als Mittel zum Transport zu nutzen und einige Arten zu verzehren, geht mit der Verantwortung einher, sie mit Liebe und Güte zu behandeln und sie vor Schmerzen und Leiden zu schützen.

Dies gilt auch für die islamische Schächtung mit ihren Richtlinien, die darauf ausgerichtet sind, den Prozess des Schächtens für die Tiere möglichst schnell, stress- und schmerzfrei zu gestalten. So soll dem Tier vor der Schächtung Wasser und Grünfutter gegeben werden, um Angstgefühle zu vermeiden. Auch soll wie im Hadith bereits erwähnt wurde, die Klinge geschärft werden, damit die Schächtung in einem Anlauf, schnell und mit möglichst wenig Schmerzen ablaufen kann. Zudem soll die Klinge nicht im Blickfeld des Tieres geschärft werden. Als der Prophet (saw) einen Mann sah, der ein Schaf auf die Seite legte, während er sein Messer schärfte, sagte er (saw): „Willst du es zweimal töten? Warum hast du dein Messer nicht geschärft, bevor du es auf die Seite legtest?“ Um den psychischen Stress der Tiere zu vermeiden, soll das zu schächtende Tier außer Reichweite der anderen Tiere gebracht werden, sodass sie weder deren Schächtung noch die Häutung und Zerteilung wahrnehmen. Auch soll kein Tier an der gleichen Stelle geschächtet werden, an der ein anderes Tier zuvor geschächtet wurde und das Blut sichtbar ist. Während der Schächtung soll die entsprechende Absicht gefasst werden und beim Durchschneiden der Kehle bismillah und Allahu akbar gesprochen werden.  

Anhand der Konditionen für die Schächtung eines Tieres vor dem eigentlichen Schnitt wird ersichtlich, wie viel Wert der Islam auf das Tierwohl legt und bemüht ist, eine möglichst angenehme Atmosphäre für das Tier zu schaffen. Die dargelegten Richtlinien sind, wie viele andere Bereiche im Islam, wissenschaftlich gestützt. Primär geht es um die Barmherzigkeit und Güte gegenüber den Tieren. Doch zeigen zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse weitere Vorzüge der islamischen Schächtung auf. Laut eines wissenschaftlichen Artikels aus dem Journal Meat Science (2016) soll der Entzug von Nahrung für mindestens 24 Stunden zum Gewichtsverlust des Tiers führen und sich der Wasserentzug negativ auf die Qualität des Fleischs auswirken. Dem kann durch die Verabreichung des Tiers mit Wasser und Grünfutter entgegengewirkt werden. Außerdem soll ein sehr scharfes Messer die Schmerzen des Tiers reduzieren. Dass das Tier die Schärfung der Klinge und die Schächtung anderer Tiere nicht mit ansehen sollte, wird durch einen weiteren Artikel aus dem Journal Applied Animal Husbandry & Rural Development (2012) bestärkt. Angstzustände sollen zur Ausschüttung von Stresshormonen führen, welche wiederum die Fleischqualität negativ beeinflussen. 

Bei der islamischen Schächtung stirbt das Tier durch einen Kehlschnitt, der die Halsarterien, Speise- sowie Luftröhre durchtrennt. Es kommt zu einem Blutsturz. Dadurch soll das Tier sein Bewusstsein binnen Sekunden verlieren (ebd. 2016). Ein wissenschaftlicher Artikel aus dem International Journal of Social Policy and Society Volume (2015) zeigt die Wichtigkeit der Blutung auf. Das Ziel soll sein, das Tier so schnell wie möglich vollständig ausbluten zu lassen und die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn zu unterbinden. Das Blut ist ein Mittel für Keimwachstum. Unzureichende Blutung, die in anderen Schlachtungsarten vorkommen kann, führt zu Rückständen von Blut im Fleisch. Dies kann die Vermehrung von Keimen und damit die Übertragung von Krankheiten hervorrufen. Außerdem würden Blutrückstände im Fleisch zum Verderb von Fleisch während des Kochens und der Aufbewahrung im Kühl- und Gefrierschrank führen. Bei der Schächtung wird der Hals nur zum Teil durchschnitten – das Rückenmark bleibt unversehrt. Auch dies bringt aus wissenschaftlicher Sicht Vorteile mit sich. Bei der Enthauptung von Vögeln beispielweise wurde festgestellt, dass dieser Schnitt das Nervensystem durchtrennt, was einen Erstickungstod und generell eine längere Zeit bis zum Tod zur Folge hatte. Folglich führt das Auslassen des Rückenmarks, wie es in der islamischen Schächtung vorgesehen ist, zu einer verkürzten Zeit bis zum Eintreten des Todes. 

Montenegro 2020: Allahs Schöpfung in ihrer natürlichen Umgebung

Die islamischen Richtlinien der Schächtung erlauben einen möglichst schmerzfreien Ablauf. Ein guter Umgang sollte jedoch nicht nur bei der Schächtung der Fall sein, sondern auch generell gilt es unsere Mitgeschöpfe zu respektieren und gut mit ihnen umzugehen. Empathie, Liebe und Güte, die man Lebewesen entgegenbringt, sind ein Mittel, die Güte Allahs zu erlangen. So heißt es in einer Überlieferung:  

Abū Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Während ein Mann unterwegs war, spürte er starken Durst. Er kletterte in einen Wasserbrunnen hinab und trank daraus. Als er wieder draußen war, sah er einen Hund, dessen Zunge heraushing und vor starkem Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich: „Der Hund wurde vom starken Durst genauso befallen wie ich.“ Er füllte dann seinen Schuh mit Wasser, hielt diesen mit seinem Mund fest, kletterte hinauf und tränkte den Hund damit. Da dankte ihm Allah dafür und vergab ihm (seine Sünden).“ Die Leute sagten: „O Gesandter Allahs, erhalten wir auch einen Lohn (von Allah) wegen der Tiere?“ Der Prophet erwiderte: „Wegen jedem Lebewesen gibt es Lohn!“     (Hadith aus Sahih al-Buchari) 

Der Prophet (saw) setzte sich bereits damals für den Schutz und das Wohlbefinden von Tieren ein. So untersagte er (saw) die Tötung von Tieren, außer für den Zweck der Fleischgewinnung oder in Notwehr. Ash-Shafii, Ahmad, An-Nisai und Ibn Habban überliefern, dass Amr Ibn Ash-Shurid berichtete: 

„Ich hörte Ash-Shurid sagen: „Ich hörte den Gesandten Allahs, Segen und Frieden Allahs seien mit ihm, sagen, dass wenn ein Vogel sinnlos getötet wird, so wird dieser am Tag des Jüngsten Gerichts zu Allah kommen und seine Stimme erheben, um sich zu beschweren: Oh Herr, der So-und-so hat mich sinnlos und ohne Nutzen getötet.““ 

Zudem missbilligte der Prophet (saw), Tiere zur Unterhaltung gegeneinander kämpfen zu lassen und er (saw) verbot Tiere als Zielscheibe zu benutzen für Schießübungen. Es heißt in einer Überlieferung: 

Sa’id Ibn Dschubair berichtete: „Ich war bei Ibn ‚Umar und dort gingen wir an einigen Jugendlichen vorbei, die ein gefesseltes Huhn hinstellten, um auf dieses zu zielen. Als sie Ibn ‚Umar sahen, verschwanden sie von der Stelle. Ibn ‚Umar sagte: „Wer hat das getan? Wahrlich, der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, verfluchte denjenigen, der so etwas tut:“(Sahih al-Buchari) 

Der Gesandte Allahs (saw) verurteilte das Schlagen und das Brandmarken von Tieren im Gesicht. Sie dürfen nicht überlastet werden und sie müssen versorgt werden, obgleich sie gealtert sind oder erkrankt sind und sie somit keinen Nutzen bringen. Einmal kam der Prophet (saw) an einem vor Hunger abgemagerten Kamel vorbei und sagte: 

„Fürchtet Allah vor (Misshandlung) der stummen (die sich ja nicht uns Menschen gegenüber äußern können) Tiere. Reitet sie, wenn sie gesund sind, esst sie, wenn sie gesund sind.“ (Abu Daud) 

Die im Hadith genannte Misshandlung von Tieren ist noch immer allgegenwärtig, vor allen Dingen in Anbetracht der vorherrschenden Massentierhaltung. Der deutsche Tierschutzbund definiert die Massentierhaltung als eine Tierhaltung, die wirtschaftlich orientiert ist und durch eine hohe Besatzdichte und Mechanisierung gekennzeichnet ist. Damit die Produktionskosten in solchen Betrieben minimal gehalten werden können, würden Haltungssysteme wie Käfige, Anbindehaltungen, kleine Buchten und Ställe ohne Tageslicht eingesetzt werden. Diese schränkten die Tiere in ihrer Bewegung ein und behinderten arteigenes Verhalten wie beispielsweise das Sozialverhalten. Dies führe zu Ängstlichkeit, Aggressivität, Kannibalismus und zu einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten, der durch einen hohen Einsatz von Medikamenten entgegengewirkt würde. Damit die Tiere sich gegenseitig nicht verletzen, würden ihnen bestimmte Körperteile gekürzt, wie z.B. den Rindern die Hörner oder den Legehennen die Schnäbel.

Es liegt in der Verantwortung der Menschen, das Wohlbefinden ihrer Nutztiere zu schützen und ihnen nicht grundlos Schmerzen zuzufügen. Die hervorragende Bedeutung der Güte und Barmherzigkeit gegenüber der ganzen Schöpfung Gottes widerspricht der Massentierhaltung. Güte lässt ein Leben auf engstem Raum, genmanipuliertes Essen und generell eine artwidrige Haltung nicht zu. Helle und luftige Ställe, ausreichend Auslauf, Nahrung, die der Natur der Tiere entspricht, und generell eine der eigenen Art entsprechende Umgebung sollten die Regel und nicht die Ausnahme sein, denn Allah hat vorgeschrieben, sich allem gegenüber wohlwollend zu verhalten.

Güte gegenüber den Tieren

Zugehöriges Projekt

Wichtige Termine zum Opferfest

In wenigen Tagen findet das Opferfest statt und wenn uns Dein Kurbanauftrag noch am heutigen Dienstag, 5. Juli erreicht, können wir inschallah dafür sorgen, dass Dein Name an unsere Projektpartner übermittelt wird und beim Schächten vor Ort genannt werden kann. Bei rechtzeitiger Auftragserteilung erhältst Du weiterhin im Nachgang des Opferfestes per E-Mail eine Bestätigung, der Du entnehmen kannst in welchem unserer Projektländer das Fleisch Deines Opfertieres an Bedürftige verteilt werden konnte. 

Neben der Frist für die Namensnennung und der anschließenden Kurbanbestätigung, möchten wir Dich außerdem auf das freiwillige Fasten am Tag von Arafat hinweisen.

So sagte doch der Gesandte Allahs Muhammad (ﷺ) über das Fasten am Tag von Arafat in sinngemäßer Übersetzung:

„[...] ich hoffe ja darauf, dass Allah damit die Sünden des vorausgegangenen Jahres und die Sünden des nachfolgenden Jahres vergibt.“

Wann ist der Tag von Arafat?

Arafat ist am Tag unmittelbar vor dem Opferfest, also am Freitag, 8. Juli 2022. Zur Erinnerung kannst Du gerne an unserer Facebook-Veranstaltung teilnehmen und Familie und Freunde ebenfalls an den gewaltigen Lohn dieser Sunnah erinnern.

Festgeschenke für Bedürftige

Nutze den besonderen Segen während den ersten 10 Tagen des Pilgermonats und spende hier, damit Bedürftige anlässlich des Opferfestes neue Kleidung erhalten.

Was geschieht mit Kurbanspenden nach der Frist?

Kurbanaufträge, die erst nach dem 5. Juli bei uns eingehen, werden ebenfalls umgesetzt, allerdings erfolgt dann aus logistischen Gründen keine Namensnennung und es wird auch keine elektronische Kurbanbestätigung versendet.

Hast Du weitere Fragen zu Kurban bei muslimehelfen? Dann besuche unsere Webseite oder hinterlasse uns eine Nachricht in den sozialen Netzwerken.

Wassalam

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Wichtige Termine zum Opferfest

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