Die Begünstigten bedanken sich

Es ist jetzt 21:30 Uhr und ich habe mir alle Fotos der Verteilung angesehen und den Tag Revue passieren lassen. Heute ist so viel vorgefallen. Angefangen damit, dass unser Fahrer sich sehr stark verspätet hat. Er konnte wegen des Nebels kaum etwas sehen und mir ging es genauso. Die Straßen sind vereist und es gab sehr viele Polizeikontrollen. Ans Ziel kamen wir trotzdem, wenn auch etwas langsam. Heute ist es deutlich kälter als am Vortag und viele Einwohner sind trotzdem nicht wärmer angezogen, darunter sogar Kinder, die offene Schuhe ohne Socken tragen. Ich war sprachlos und in der Moschee gibt es nur ein kleines Heizgerät, das kaum Wirkung hat, wenn Du nicht direkt davor sitzt. Die Menschen haben sich im Wechsel dort aufgewärmt. Ich verstehe jetzt noch besser, warum die Winterhilfe von muslimehelfen so wichtig ist. Ich bitte Dich, ignorier es nicht und spende, was Du kannst. Sie brauchen Deine Hilfe. Ich weiß, ich schweife ab, aber es ist mir wichtig, dass Du verstehst, was für eine wichtige Rolle Du spielst.

Ok, zurück zum Thema: Gestern haben einige Brüder aus Sicherheitsgründen in der Moschee übernachtet und darauf geachtet, dass alle Hilfsgüter gut aufgehoben sind. In Kacanik hat es sich sehr schnell herumgesprochen, dass Lebensmittelpakete und Decken an Bedürftige verteilt werden und dementsprechend hatten wir heute auch ungeplante Besucher. Um Ärger und Streitigkeiten zu vermeiden, haben wir die Polizei gebeten, uns zu unterstützen und das hat sie auch. Die Leser aus dem Balkan und sicher auch einige andere wissen, wie emotional die Menschen hier sein können.

Heute konnten die restlichen 20 Familien mit ausreichend Lebensmitteln, Waschmittel und Decken versorgt werden. Alhamdulillah. Außerdem durfte ich heute zu einer Familie nach Hause. Sie haben insgesamt 4 Zimmer, in denen 3 Generationen leben. Sie erzählten mir, dass ihr Schornstein gestern gebrannt hat und dass das eine Katastrophe ist. Trotzdem schenkten sie mir immer ein Lächeln, auch wenn ihr Leben nicht immer leicht ist. Oft hörte ich die Menschen „Shum faleminderit“ sagen, was so viel wie „Vielen Dank“ bedeutet. Sie haben viele Bittgebete für uns gesprochen und als Erinnerung ein Foto mit mir gemacht.

Das ist eines der Dinge, die ich am Kosovo liebe, die Menschen sind unfassbar gastfreundlich. Sie geben sich so viel Mühe. Sie stellten meine Winterstiefel direkt vor ein Heizgerät, damit sie schön warm sind, wenn ich sie anziehe. Sie boten mir sogar an, mir beim Anziehen der Schuhe zu helfen und noch vieles mehr. Einfach unbeschreiblich.

Noch eine weitere faszinierende Entdeckung möchte ich mit euch teilen. Ich konnte beobachten, wie ein alter Mann seinen Einkauf über den Boden schliff, weil er sich selbst kaum auf den Beinen halten konnte. Die Straßen sind komplett vereist und kaum begehbar, zusätzlich geht diese Straße steil bergab, was im Kosovo keine Seltenheit ist. Ein Junge kam ihm sofort zu Hilfe und sie stützen sich gegenseitig. Das zeigte mir wieder, wie minimale Hilfsbereitschaft die alltäglichen Dinge erleichtert. Ich hoffe, Du nimmst Dir dieses Beispiel zu Herzen und hilfst Deinen Mitmenschen.

Hast Du Ideen, wie Du den Menschen das Leben inschallah erleichtern kannst? Hinterlasse einfach einen Kommentar.

Für mich ist es jetzt Zeit ins Bett zu gehen, damit ich morgen fit für die Heimreise bin. Mal sehen, was mich erwartet. Mehr dazu morgen.

 

Winterhilfe muslimehelfen

Hier geht’s zu den Erlebenissen am ersten Tag

 

Und das habe ich am zweiten Tag meiner Reise erlebt

Meine Reise in den Kosovo – Tag 3

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