Die Begünstigten bedanken sich

Sobald der erste Schnee fällt, fängt es wieder an: Kreischende Kinder, die sich mit Schneebällen bewerfen, stundenlang herumtollen und an dem perfekten Schneemann basteln.

Schnee hat aber auch eine ganz andere Seite, die keinen Spaß macht. Vielen Menschen geht es im Winter so. Armut grenzt viele Menschen aus. In den Bergen des Balkans kann das Leben noch ursprünglich, entspannt und stressfrei sein. Heidi lässt grüßen. Aber wehe, wenn der Winter kommt!

Und plötzlich ist die Straße weg

Bei Regen wird jeder Weg zur Rutschpartie. Dann fährt auch kein Auto mehr, geschweige denn ein Bus. Denn die Straßen werden zu gefährlichen Pflastern, die jedes Weiterkommen verhindern. In vielen Dörfern gibt es keine Möglichkeit einzukaufen. Was dann? Es lässt sich nicht alles einkochen und man kann auch nicht Lebensmittel und andere Waren einen ganzen Winter lang lagern.

Wer will mitfahren?

In manchen Dörfern hilft man sich mit einer Art Fahrgemeinschaft aus. In regelmäßigen Abständen kommt jemand im Auto oder Kleinbus und nimmt die Dörfler zum Einkaufen mit in die nächste Kleinstadt. Im Winter fällt dieser Nachbarschaftsdienst aus. Wer zum Arzt muss, hat Pech. Wer was auf der Einkaufliste vergessen hat, kann nicht mal eben schnell in den nächsten Supermarkt springen, weil der unten am Berg in einem anderen Ort ist. und da kommt vielleicht runter, aber nicht mehr rauf.

Winterhilfe muslimehelfenLeben in einer Ruine

Dort hört es aber nicht auf: Armut zeigt sich auch zu Hause im Winter besonders hart und unbarmherzig. Von den Wänden fällt der Putz, statt einer Heizung feuert ein altmodischer Holzofen Wärme ab. Ganze Familien scharren sich um einen Ofen, weil nur ein Raum geheizt wird. Für mehr reicht das Holz nicht. Holz ist teuer. Natürlich liegen viele Dörfer in Wäldern oder in der Nähe von Wäldern. Aber der nahe Reichtum ist manchmal trügerisch und vor allem lebensgefährlich. In den Bergen Tschetscheniens liegen noch immer Minen aus. Eine Zentralheizung würde viele Probleme lösen. Aber bis auch das letzte Haus im letzten Dorf an das Netz angeschlossen ist, dauert das noch sein Weilchen.

Kein Geld der Welt

Viele Gegenden hat weder der technische Fortschritt noch irgendeine Art von Komfort erreicht. Den meisten Betroffenen bleibt oft nur die Hoffnung auf Hilfe von außen. Nicht selten leben ganze Familien von der geringen Rente der Großeltern. Arbeit gibt es kaum, oft nützt das Angebot nichts, weil man ja nicht zur Arbeit hinkommt. Die Renten sind nicht besonders hoch und wenn eine mehrköpfige Familie davon leben muss, reicht das nicht mal für das Nötigste: ein bisschen Salz, Brot, Zutaten für eine Suppe und Waschpulver. Das war’s.

Deshalb ist Deine Winterhilfe so wichtig. Deine Spenden gibt muslimehelfen für Hilfsgüter aus, wie Decken, warme Kleidung, Lebensmittel und Brennholz.

 

Mehr zu diesem Thema liest Du auch hier:

https://www.muslimehelfen.org/winterhilfe

https://www.weilmuslimehelfen.org/winter-zwischen-notstand-und-lawinen

https://www.weilmuslimehelfen.org/isoliert-im-winter

 

Wehe, wenn der Winter kommt

Zugehöriges Projekt

Sehr oft und besonders im Winter bekommen wir über facebook Anfragen von hilfsbereiten Menschen die Kleidung spenden wollen.

Ich sag’s dir offen und ehrlich: Wir danken sehr für das Vertrauen, aber wir wollen keine Kleiderspenden, denn kurz gesagt haben wir die Erfahrung gemacht, dass es sich nicht rechnet und zu teuer ist um die Abwicklung aus Spendengeldern zu bezahlen.

Klingt vielleicht hart, aber wenn man kurz darüber nachdenkt, wird sehr deutlich warum:

1. Die Sammlung

Irgendwie müsste die Kleidung ja erst mal zu uns, richtig?
  • Dies bedeutet entweder, dass Du auf eigene Kosten die Klamotten zu uns bringen müsstest oder Versandkosten bezahlst um sie zu uns zu schicken. Bereits da stellt sich die Frage ob die anfallenden Versandkosten nicht schon unverhältnismäßig zum Warenwert sind. Bedenke was man mit den Versandkosten bereits in anderen Ländern erreichen könnte.
  • Ein anderer Denkansatz wäre es, wenn wir kostspielig Sammelcontainer im ganzen Land aufstellen würden. Wir müssten dann die Mieten für Stellplätze an die jeweiligen Grundstücksbesitzer bezahlen, Personal beschäftigen um regelmäßig die Container zu leeren oder auch um die Kleidung direkt bei Dir abzuholen. Dies wäre ein großer Kostenfaktor.
  • Alternativ könnte man natürlich auch ein darauf spezialisiertes Unternehmen dafür beauftragen. Dann hätten wir natürlich weniger Arbeit und könnten uns besser auf die eigentliche humanitäre Hilfe konzentrieren, aber so ein Unternehmen will natürlich nicht nur seine Kosten decken, sondern damit Profit erwirtschaften. Wir müssten also noch mehr Spendengelder dafür ausgeben.

2. Die Lagerung

  • Tun wir mal so als ob es nicht schon bei der Sammlung zu aufwändig und teuer wäre, dann würde sich die Frage stellen wo wir die ganzen Kleiderspenden vorerst hinbringen.
  • Wir müssten also ein riesiges Lager oder gar mehrere Lagerstandorte mieten oder kaufen und für die Verwaltung davon noch mehr Personal beschäftigen oder wie auch bei der Sammlung alternativ einen Dienstleister teuer dafür bezahlen.
  • Dort müssten die Sachen auch erfasst, überprüft, gewaschen und sortiert werden.
  • Das kostet alles nicht nur Geld, Platz und Nerven, sondern auch jede Menge Zeit!

3. Der Transport

  • Die Kleidung soll aber nicht letztlich zu uns, sondern wird ja gespendet, weil sie ja noch gut ist und jemand sie tragen soll, der es dringend braucht. So soll z.B. die gut erhaltene Winterjacke nach Albanien oder nach Syrien. Das ist ein langer Weg und wir reden nicht von einer einzelnen Jacke, die man privat bei einer Reise im Koffer mitnimmt, sondern von tonnenweise Kleidung. Container über Container!
  • Wieder gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir transportieren die Sachen selbst, brauchen dafür also wieder Personal, Helfer zum Beladen, Fahrer, mehrere LKWs und natürlich auch Zeit, denn so ein Transport dauert! Auch muss das Personal den ganzen Transport und die Verteilung für unsere Spender dokumentieren und hinterher wieder zurück fahren. Zölle müssen gezahlt werden. Korruption (bei dem wir aus Prinzip nicht mitmachen) und politischer Druck machen solche Aktionen nicht gerade leichter und weniger gefährlich. Sicherlich könnte man auch eine Spedition beauftragen um die Container auf Züge oder Schiffe zu verladen oder die Kleidung per Luftweg zu transportieren, dies ist aber natürlich nicht billig.
  • Auch wollen wir, soweit wir es in der Hand haben, die Umwelt schonen. Dazu gehört auch, sofern möglich, Transportwege einzusparen. So ist es nicht ökologisch Kleidung um die halbe Welt zu transportieren, denn fast nie mangelt es an Kleidung in der näheren Umgebung, sondern es ist ein Verteilungsproblem! Die Betroffenen sind einfach zu arm um sich selbst die benötigte Kleidung zu kaufen!

4. Verkauf?

  • Da stellt sich natürlich die Frage, ob man sich nicht einfach die Transport-Kosten spart und die Klamotten hier einfach direkt nach der Sammlung verkauft.
  • Ja,  das könnte man womöglich machen, aber warum sollten wir dann überhaupt die Klamotten so kostspielig sammeln? Dies ist auch nicht die Absicht der Spender. Die Leute spenden Klamotten mit der Absicht, dass diese Bedürftigen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Wir können und wollen uns nicht über die Absicht der Spender hinweg setzen.
  • Wir sind auch nicht hier um Handel zu betreiben und selbst teure Shops zu unterhalten. Wir sind eine humanitäre Hilfsorganisation und verkaufen nichts, sondern wollen Menschen in Not helfen. Ohne unnötige Umwege.
  • Auch können wir bei einem Verkauf an ein externes Unternehmen nicht verantworten, was hinterher mit der Kleidung passiert und welche Auswirkungen dies auf die Textilindustrie in ärmeren Ländern hat. Sehenswert dazu ist dieses Video.

Fazit:

  • Wir helfen besser finanziell und kaufen die benötigte Kleidung über unsere lokalen Projektpartner günstig direkt aus der jeweiligen Region. Unsere Partner sind Einheimische, kennen die Preise, wissen was für Kleidung benötigt wird und wir verlieren so keine Zeit. So können wir also mit weniger Kosten und weniger Aufwand in kürzerer Zeit mehr Menschen an mehr Standorten helfen, schonen dabei die Umwelt und fördern dortige Anbieter im Sinne der Selbsthilfe.

Was ist nun aber mit der Kleidung?

  • Wir möchten jeden an dieser Stelle dazu anregen über sein Konsumverhalten nachzudenken, denn wir kaufen viel zu viel Kleidung. Bereits dort sollte man ansetzen und nicht mehr einkaufen als man braucht, besonders wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen und von wem diese teils produziert werden. Weniger ist mehr!
  • Gute einzelne Teile, kann man auch bei Secondhand-Shops, auf Online-Auktionshäusern, auf Flohmärkten oder gemeinsam mit anderen auf einem Benefiz-Basar wieder zu Geld machen und dann den Erlös z.B. über uns für die Winterhilfe an Menschen in Not spenden.
  • Auch sollte man sich erkundigen, wo man in seiner unmittelbaren Umgebung mit der Kleidung helfen kann. In Asylantenheimen und Kleiderkammern werden immer Kleiderspenden gebraucht und man sieht direkt was damit passiert.
Kleiderspenden? Lohnt sich das überhaupt?

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