Die Begünstigten bedanken sich

Von Nadya Moussa

Waisen und Halbwaisen sind das schwächste Glied einer Gesellschaft. Häufig empfinden ihre eigenen Familien sie als Belastung, ohne etwas gegen sie zu hegen. Vielen Familien fehlt es an allem. Jede weitere Person, die mitisst, mit gekleidet werden muss, deren Schulgeld und Lernmaterial gezahlt werden muss, ist zu viel. Auch wenn man verwandt ist. Gegen Armut greift nur Hilfe, die alle Bereiche umfasst.

Sie lachen und spielen. Ihre Welt scheint noch ursprünglich, frei von der Abhängigkeit des Geldes und allem, was sie mit sich bringt. Und doch scheint der ferne Betrachter viel zu vermissen. Den Kindern, ob Waisen oder nicht, fehlt jeglicher persönliche Besitz. Überhaupt scheint es kaum persönlichen Besitz zu geben. Gebrauchsgegenstände des Alltags, wie Betten, Tische, Stühle und ein wenig Geschirr machen den Besitz der meisten Menschen aus. Die Straßen sind z.T. nicht gepflastert, fließendes Wasser und Strom ist gerade für arme Familien nicht zu bezahlen. Der Fortschritt kehrt nur langsam ein in Burundi. Doch nicht nur dort.

Die Last der Kinder

Das spüren vor allem die Kinder. Waisen bedeuten eine große Verantwortung. Oft haben sie nicht nur ihren Vater, sondern gleich beide Eltern verloren. Manchen von ihnen bleiben nahe Verwandte, wie Onkel, Tanten oder Großeltern. Doch selten ist der Rest der Familie wohlhabend. Auch die nahen Verwandten haben ihre Kinder zu versorgen. Die Großeltern sind meist zu alt, zu schwach, um noch einmal Kinder zu erziehen. Und so bedeutet jedes weitere Kind eine Last, für die viele Verwandte nicht aufkommen können. Doch gerade nach dem Tod der Eltern brauchen Kinder den engen Zusammenhalt ihrer Familie; Liebe, Geborgenheit, das Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert. Gerade in wirtschaftlich schwachen Ländern steigt die Zahl der Waisen und der Waisenhäuser. Aber den Waisen einfach nur ein Dach über dem Kopf zu geben, wird nie das warme Gefühl ersetzen, das ihnen eine Familie bietet.

muslimehelfen finanziert verwaiste Kinder, die bei ihren Angehörigen leben oder in Pflegefamilien aufgenommen wurden. Nur in Ausnahmefällen leben die von uns betreuten Waisen in einem Waisenhaus. Denn die beste Stütze findet ein Kind immer noch in seiner Familie, ob es eine Waise ist oder nicht.

Ohne staatliche Hilfe

Hinzu kommt die schlechte Wirtschaft. In den wenigsten Ländern zahlt der Staat den Familien Kindergeld, es gibt keine Waisenrente, kein Arbeitslosengeld oder eine Unterstützung für Existenzgründer. Wenn ein Vater oder eine Mutter stirbt, leidet die ganze Familie unter dem Verlust, auch finanziell. Von einem Tag auf den anderen essen plötzlich mehr Münder mit; mehr Kleidung muss her; Kinder werden krank, lernen in der Schule. Aber die Schule verschlingt Geld. Neben den eigentlichen Schulkosten müssen Hefte, Stifte, Bücher, Schultaschen, Radiergummis, Anspitzer, Lineale bezahlt werden. Vielen Kindern, vor allem Waisen, bleibt allein aus Armut der Weg in die Schule versperrt. Und damit auch der Weg in eine andere, bessere Zukunft.

Gebildete Kinder braucht ein Land

„Was brauchen Kinder? Sie sollen lernen können, sie brauchen etwas zu essen, einen Ort, an dem sie zu Hause sind, etwas zum Anziehen und jemanden, der sie tröstet.“ Das sind nicht die Worte eines Kinderpsychologen, sondern die eines Sechstklässlers. Abdou-Arafate Kondo ist keine Waise. Er ist blind. Und er hat Recht.

Der Wohlstand eines Landes hängt eng mit dem Bildungsstand seiner Einwohner zusammen. In armen Ländern spielt es meist keine Rolle, ob Kinder verwaist sind oder nicht: einkommensschwache Familien können ihre Kinder nicht in die Schule schicken, weil sie arbeiten müssen, um die Einkünfte der Familie aufzubessern. Manche Familien können auch einfach nur nicht die Schulgebühren und alles, was noch zu einem Schulbesuch dazugehört, bezahlen. Eine gute Ausbildung könnte diesen Zustand ändern.

muslimehelfen fördert Waisen und andere Kinder durch Bildungsprogramme. Sie lernen von ausgebildeten Lehrern lesen und schreiben, und andere grundlegende Fächer wie Mathematik, Religion oder Englisch. Ob als Waisen in Burundi oder Tschetschenien oder als Kinderarbeiter in Pakistan, durch die Waisenhilfe- und Bildungsprogramme ändert sich inschallah ihr Leben. Wenn sie die Schule dann erfolgreich abgeschlossen haben, können sie ihre Gesellschaft von innen aufbauen.

Waisenhilfe bei muslimehelfen
•    Schule, Schulsachen
•    Lebensmittel
•    Ärztliche Versorgung

Beispiel Burundi in einem Quartal:
•    Schulgeld für 44 Grundschüler, 174 Schüler einer weiterführenden Schule und eines Studenten
•    Lebensmittel für 400 Waisen in Pflegefamilien
•    Medizinische Versorgung von 219 Waisen und weiteren Kindern
•    Betriebskosten, Gehälter und Lebensmittelkosten des Asia Waisenhauses

Verantwortung übernehmen

Denn Menschen hilft man am besten, indem man ihnen zeigt, wie sie sich selbst helfen können. Bildung ist ein Weg dahin, aber ohne die Möglichkeit, das Gelernte auch anzuwenden, ist sie wertlos. Am besten hilft man, indem man Ressourcen schafft, die nachhaltig sind. Bei den Waisenhilfe-Projekten ist genau das geschehen. Das Waisenzentrum auf Sri Lanka versorgt sich größtenteils selbst. Auf einer Ackerfläche wird Obst und Gemüse gezogen, das vor Ort verkauft wird. In Indonesien funktioniert es ähnlich. Die Einkünfte aus einem Waqf Shop sollen die Kosten decken. Der Laden wurde im September 2013 eingeweiht. Burundi wird inschallah auch so abschließen.

Eine Kindheit, die Früchte trägt

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum, wusstest Du, dass Dein Umgang mit Waisen viel über die Tiefe Deines Glaubens aussagt? Wenn Du einige Ayat im Koran genau liest und ein wenig über ihre Bedeutung nachdenkst, lernst Du sehr viel über den Zusammenhang.

Waisen sind heute ein wichtiges Thema, so wie sie damals zur Zeit des Gesandten Allahs (s) eines waren. Damals unterlagen sie dem Recht des Stärkeren, wurden unterdrückt und ausgenutzt. Erst durch den Islam erhielten sie Rechte und Sicherheiten. Heute geht es Waisen wieder ähnlich wie zur Zeit der Dschahiliya, der vorislamischen Zeit. In den Medien geistern Geschichten herum, wie Kinder in   Kambodscha in Waisenhäuser gesteckt werden, um sie reichen Touristen als arme, ausgesetzte Waisen zu präsentieren. Das Leid und die Not der Schwachen wird zum Geschäft für die, die stärker sind.

Allah sagt über solche Menschen, dass sie nicht an ein Leben nach dem Tod glauben. Denn Er sagt: „Hast du den gesehen, der das Gericht ableugnet? Also das ist derjenige, der Waisenkind verachtend wegstößt, und nicht anhält zur Speisung des Armen.“ (Koran 107:1-3).

Dabei zeigt gerade unser Umgang mit den Schwachen und Schwächeren, wie es mit unserem Glauben steht. Es ist leicht, sich hochmütig, arrogant und egoistisch zu verhalten, wenn sich unser Gegenüber nicht wehren kann. Aber es ist auch feige und vor allem ist es falsch. Unser Verhalten verrät, wer wir sind und welche Stufe an Glauben wir haben. Allah kennt unsere Herzen und Er ermahnt uns: „Die Frömmigkeit ist nicht, dass ihr eure Gesichter nach dem Osten und dem Westen kehrt, sondern die Frömmigkeit hat, wer an Allah glaubt und an den Letzten Tag und die Engel und die Schrift und die Propheten …“ (Koran 2:177)

Aber das ist nur der innere Teil, den allein Allah sehen kann. Das Verhalten, das diesem Glauben entspricht, zeigt man, indem man „… sein Vermögensgut aus Liebe zu ihm den Angehörigen gibt und den Waisen und den Armen und dem „Sohn des Weges“ und den Bettlern und für die Unfreien.“ (Koran 2:177)

Unser Verhalten denen gegenüber, die wir auf Grund unserer vermeintlichen Stärke unterdrücken könnten, zeigt den Menschen unser Herz. Dieses Verhalten zeigt viel deutlicher und klarer als jedes zusätzliche Sunnah-Gebet und jedes freiwillige Fasten, ob ein Mensch wahren Glauben hat oder nicht.

Bei dieser einen Aya sticht der Aufbau besonders hervor. Denn erst jetzt geht es weiter mit dem Gebet: „… und wer das Gebet einrichtet und die Zakat-Steuer gibt …“ (Koran 2:177)

Der Glaube an Großes und Gewaltiges, wie an Allah, den Tag des Jüngsten Gerichts oder die Engel, all das hängt eng mit dem zusammen, wie wir mit denen umgehen, die schwächer sind als wir.

Durch unsere Gebete, wenn wir sie ernsthaft verrichten, und die Zakat, die wir von unserem Vermögen abziehen, das wir ein Jahr lang angesammelt haben, lernen wir Geduld. Diese Geduld hilft uns mit Leid und Unglück umzugehen. So endet die Aya auch mit: „… und die geduldig Ausharrenden im Elend und im Leid und beim Unglück, diese sind es, die wahrhaft sind, diese sind es, sie sind die Gottesfürchtigen.“ (Koran 2:177)

Wir lernen Demut und Geduld; zwei Grundpfeiler unseres Glaubens.

Wassalam,

Deine Emha

Waisenhilfe – ein Zeichen Deines Glaubens

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum, Pakistan ist nicht gerade das Land, das einem als erstes einfällt, wenn man an Winter denkt, nicht wahr? Aber auch dort, besonders im Norden herrscht im Winter Eiseskälte.

Gerade Frauen sind dann, aber nicht nur dann auf Hilfe angewiesen. muslimehelfen unterstützt diesen Winter Frauen, die ihre Familien allein versorgen. Es ist fast unmöglich, den Kindern ihren Vater zu ersetzen, die Familie zu ernähren und zusammenzuhalten, den Kindern zu ermöglichen, zur Schule zu gehen und noch Mutter zu sein – in einem Land wie Pakistan. Die Infrastruktur hat unter den Kriegen gelitten. Die ersten, die das spüren, sind Frauen und Kinder. Auch im Winter.

Ende November 2013 wurden bereits die ersten Minusgrade gemessen. Wollene Kleidung wäre angebracht, ist aber teuer. Zudem leiden viele noch unter den Folgen der letzten Flut. Im August hatten Fluten Überschwemmungen ausgelöst. Ganz viele Häuser waren dabei so stark zerstört worden, dass sie neu aufgebaut werden mussten. Für 21 Witwen entstanden neue Häuser. Die Frauen haben alles verloren und müssen sich nun für den Winter wappnen. Dabei erhalten sie wieder Unterstützung von muslimehelfen. Winterkleidung, Decken und Lebensmittel sollen ihnen den Winter einfacher machen. Inschallah.

Du hilfst ihnen mit Deinen Spenden zur Winterhilfe. Die Kleidung hält inschallah einige Jahre.

Wassalam,
Deine Emha

Winterhilfe für Frauen

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