Die Begünstigten bedanken sich

Assalamu alaikum, kannst Du Dir vorstellen, wie es ist, im Winter keine Heizung zu haben? Nein? Dann fahr mal nach Mazedonien.

In Mazedonien gibt es außerhalb der Hauptstadt Skopje keine Zentralheizung. Die wichtigsten anderen Heizquellen sind Holz und Strom. Aber Holz hat seinen Wert und Strom hat seinen Preis. Wobei drei Viertel aller Haushalte Holz nutzen, Strom nur ein Viertel.

Beides ist aber für Menschen, die keine oder nur niedrig bezahlte Arbeit haben, viel zu teuer. Wenn es darum geht, dass man die Lebensmittel bezahlt und warme Kleidung hat, kann man nicht auch noch Holz bezahlen. Und Stromkosten sind schwer einzuschätzen.
Die Winter werden extrem in Mazedonien. Genauso wie die Sommer, aber im Sommer muss man nicht heizen. In den Wintern kann es bis zu minus 30 Grad werden. Die Winter sind nicht nur kalt, sondern auch nass.

Unsere Partner kaufen in Mazedonien Brennholz und geben es den Menschen in Kumanovo und Lipkovo, die sch keines leisten können. Deine Spenden bei muslimehelfen sind dort gut aufgehoben. Und sie sorgen für einen warmen Winter in einem kalten Land.

Wassalam,

Deine Emha

Keine Heizung in Mazedonien

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum, warst Du schon mal in einem Flüchtlingsheim? Wir waren am Samstag zu dritt in einem. Dort haben wir einen syrischen Mann und seinen Sohn besucht. Seine Frau und seine anderen fünf Kinder sind noch in der Türkei – und warten darauf, einreisen zu dürfen.

Aber von Anfang an: Zusammen mit einem Übersetzer machen wir uns auf den Weg, die beiden zu besuchen. Nur wenige Bahn-Minuten vom Bahnhof entfernt liegt es, das Flüchtlingsheim. Wobei „Heim“ der falsche Ausdruck ist. Hinter einer langen, kurvigen Brücke liegt es versteckt: Das erste, das mir auffällt, ist die trostlose und bedrückende Umgebung. Irgendwie unwirklich.

Kies bildet den Boden, der von Pfützen durchzogen ist. Eine Schranke ist heruntergelassen. Gastfreundschaft ist was anderes. Es regnet, das macht alles noch viel düsterer. Hinter der Schranke stehen zwei weiße, schlichte Häuserblöcke, sie stehen sich schräg gegenüber. Von außen fällt auf, dass es drinnen auch nicht angenehmer ist. Ein Mann steht am Fenster, es hat keine Gardinen.

Wir treten in eines ein. Der Flur ist dunkel. Uns gegenüber erhebt sich eine Treppe, darüber kommt Licht durch ein großes Fenster herein. Links und rechts von uns geht der Flur weiter. Wäscheständer und andere Gegenstände stehen dort herum.
Wir gehen hoch. An beiden Enden des Flures sind große Fenster angebracht. Dennoch wirkt er düster und unruhig. Auch hier steht allerlei Zeug herum. Der Übersetzer klopft an eine Tür.

Es sind drei Zimmer und ein kleiner Flur. Das Zimmer, in dem wir sitzen, ist wohlig-warm. Viel ist nicht drin: ein Metallschrank, vielleicht einen halben Meter breit, drei Stühle und zwei Metallbetten mit dünnen Matratzen. Wir Frauen setzen uns auf die Stühle. Der Übersetzer setzt sich zu unserem Gastgeber aufs Bett, ihm gegenüber sitzt sein 12-jähriger Sohn. Wir werden einander vorgestellt. Wir fragen den Vater, wie es ihm geht. Wir verstehen kein Wort, aber sein Gesichtsausdruck spricht Bände. Er ist erschöpft, nicht nur weil er müde ist, er ist vor allem traurig. Unser Begleiter erklärt, warum wir dort sind. Wir haben von dem Jungen erfahren.

Vor über einem Jahr schlug eine Bombe in dem Haus der Familie ein. Der älteste Sohn, Hamid, hat sich dabei Verbrennungen im Gesicht und an den Armen zugezogen. Jetzt ist die Mutter mit fünf Kindern zwischen zehn und einem Jahr in der Türkei bei ihren Eltern. Der Vater ist mit seinem Ältesten hier in Deutschland. Der kleine Hamid soll operiert werden. In zwei Wochen, inschallah. Bis dahin soll seine Mutter da sein. Der Arzt sagt, das ist ganz wichtig für den Jungen.

Hamid ist ein bisschen schüchtern. Er sitzt da, die Beine an die Brust gezogen, die Ellen darauf gestützt, das Gesicht in den Händen. Seine Wunden an den Armen sehen wir nicht. Er trägt Armschoner aus Wolle. Hamid spricht nicht viel. Wir fragen, ob er zur Schule geht. Eigentlich sollte er, aber er kann nicht, weil er so viel bei Ärzten ist. Sein Vater beantwortet unsere Fragen.

Zum Schluss bleibt eine Frage: Was er denn braucht? Sein Blick geht nach unten. Er kann die Frage nicht beantworten.
Wir versichern ihm, dass wir wiederkommen. Und wenn er etwas braucht, dann meldet er sich bei uns.

Wassalam,

Deine Emha

Zu Gast bei Flüchtlingen

Zugehöriges Projekt

Von Nadya Moussa

Die letzten Winter waren hart. Für die Menschen in abgelegenen Regionen war es eine kräftezehrende Zeit: in Albanien, Bosnien, Pakistan und Tschetschenien. Die betroffenen Menschen waren auf Hilfe von außen angewiesen. muslimehelfen führt seit 2010 Projekte zur Winterhilfe durch.

Kala e Dodes ist eine Kommune im Nordosten Albaniens nahe der Grenze zu Mazedonien. Die Dörfer innerhalb der Kommune sind arm. Die Menschen leben sehr einfach. Der Winter 2011/2012 war der härteste dort seit dreißig Jahren. Über sieben Wochen lang waren die Dörfer eingeschneit. Der Schnee lag bis zu 3 m hoch und isolierte die Betroffenen von der Außenwelt. Hinzu kamen Temperaturen von bis zu -29˚C. Unsere Partner von der Vizion O.J.F. organisierten im Auftrag von muslimehelfen schnell einen Hilfstrupp.

Pakete mit Grundnahrungsmitteln und Winterunterwäsche für Kinder wurden auf LKWs geladen und von der Hauptstadt Tirana nach Kala e Dodes gebracht. Da die einzelnen Dörfer für die schweren Lastwagen nicht zugänglich waren, wurden die Pakete auf Esel gepackt und zu den Menschen transportiert. Am Abend konnten die ersten Pakete an die Betroffenen ausgegeben werden. Alle anderen erhielten ihre Lebensmittel und Kleidung am folgenden Tag. Die Pakete wurden schon sehnsüchtig erwartet, wie der Kommunalleiter Bajram Himallari und Kommunalratsleiter Kadri Vischa bekräftigen: „Die Hilfe mit verschiedenen Lebensmitteln, Mehl Öl und Kleidern war für viele Bewohner der Region, die wegen der durch Schnee blockierten Straßen isoliert sind, lebensnotwendig.“

Als Gäste aufgenommen

Die Rückreise der Helfer verzögerte sich auf Grund der schlechten Wetterbedingungen. Weiterer Schneefall und Lawinen hatten eine Abreise unmöglich gemacht. Die Gruppe der Helfer musste über Nacht in den Bergen ausharren. Suela Kocibellinj ist Leiterin der Vizion O.J.F. Sie war schon oft in den Bergdörfern Albaniens und kennt die Menschen dort. Sie erzählt von der Gastfreundschaft der Menschen, zu denen sie gekommen war, um ihnen zu helfen, und auf deren Hilfe sie nachher selbst angewiesen war: „Wir wurden bei den Familien vor Ort als Gäste aufgenommen.“

Winter nach dem Krieg

In Bosnien waren die Berge zwar nicht unzugänglich, aber Winterhilfe dennoch dringend erforderlich. Vor zwanzig Jahren begann das Sterben. Väter, Ehemänner, Söhne, Onkel, Brüder, zu Tausenden liegen sie in den Massengräbern Bosniens. Viele sind geflüchtet, andere wurden vertrieben. Für die Überlebenden, meist Frauen mit ihren Kindern, fällt der Weg in ein normales Leben schwer, wenn das überhaupt je wieder möglich sein wird. Frauen, wie Amela Dekic. Sie kämpft sich zurück, schon allein um ihrer sieben Kinder willen. Ihr Mann wurde im Krieg verschleppt und ermordet. Seitdem lebt sie in der Kleinstadt Nova Kasaba bei Milici. Nach harter Arbeit bleibt für sie und ihre Kinder nur genug für ein wenig Brot. Sie sagt: „Dieses Lebensmittelpaket haben wir so dringend gebraucht, weil wir nichts zu essen zu Hause haben. Habt vielen Dank für eure Hilfe. Wir hoffen wirklich sehr, dass ihr uns auch in Zukunft helfen werdet, weil uns außer euch keiner hilft.

Winter zwischen Notstand und Lawinen

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum, viele unserer Spender fragen sich, warum sie bei muslimehelfen für Brennholz spenden sollen, wo es doch Heizungen gibt. Die Frage ist natürlich berechtigt. Aber leider geht es nicht allen Menschen so gut, wie uns.

Eines unserer Winterhilfe-Projekte führen wir in den Bergen Tschetscheniens durch. Die Dörfer dort sind leider nicht alle an das Gasversorgungsnetz angeschlossen. Mit anderen Worten: Eine Heizung bringt dort nichts. Damit die Menschen es dort im Winter trotzdem schön warm haben, heizen sie ganz altmodisch mit einem Heizofen. Kohle ist heutzutage schwer zu beschaffen und teuer.

Die Berge Tschetscheniens sind bewaldet, aber es ist lebensgefährlich, ihn zu betreten. Die Minen, die dort während des vergangenen Krieges ausgelegt wurden, liegen noch immer dort in den Wäldern. Es traut sich keiner, verständlicherweise, sie da zu entfernen. Ein falscher Schritt kann die Menschen dort ihr Leben kosten. Es muss furchtbar sein, Holz vor der Tür zu haben, es zu sehen, zu riechen, aber man kann es nicht verwenden.

Mittlerweile werden immer mehr Dörfer an das Gasversorgungsnetz angeschlossen. Unsere Hilfe wird also nicht mehr lange nötig sein, inschallah. Aber bis dahin werden wir inschallah jeden Winter Brennholz in die Bergdörfer Tschetscheniens bringen.

Dafür kannst Du weiter spenden.

Wassalam,

Deine Emha

Warum Brennholz?

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