Die Begünstigten bedanken sich

LIEBE GESCHWISTER, as-Salamu alaikum wa Rahmatu Llahi wa Barakatuh!

Mit dem ersten Muharram beginnt das neue islamische Hidschra-Jahr. Der Monat Muharram ist einer der Heiligen Monate und der einzige mit der Bezeichnung „Allahs Monat Muharram“. Und als solcher zeichnet er sich durch einige Merkmale aus, über die wir bereits im letzten Jahr berichteten.

Vor mehr als 1400 Mondjahren also wanderte der Prophet Muhammad, Allah segne ihn und schenke ihm Heil (s), von Mekka nach Medina aus; dieses Ereignis markierte später den Beginn der islamischen Zeitrechnung. Die Geschichte seiner Hidschra (Auswanderung) gibt immer wieder Anlass zur Hoffnung auf Allah; Hoffnung, dass es der muslimischen Gemeinschaft und allen notleidenden Menschen besser gehen wird. muslimehelfen gibt sie die Hoffnung, dass Sie nicht nachlassen und uns auch weiterhin helfen, zu helfen. Denn obwohl die Auswanderung des Propheten (s) so lange zurückliegt, bleibt sie immer aktuell.

Hidschra – bis die Sonne vom Westen aufgeht

So sagte der Prophet (s) sinngemäß: „Die Hidschra (gliedert sich in) zwei Arten: Eine von beiden ist, dass du dich von den Schlechtigkeiten fernhältst, und die andere ist die Hidschra zu Allah und zu Seinem Propheten. Und die Hidschra bricht nicht ab, solange die Tauba (reumütige Umkehr) angenommen wird. Und die Tauba wird angenommen, bis die Sonne vom Westen aufgeht. Und wenn sie dann aufgeht, wird jedes Herz mit dem, was in ihm ist, versiegelt, und das Tun der Menschen ist beendet“ (Ahmad).

Hidschra – Mittel auf dem Weg zu Allah

Die Hidschra ist seit jeher ein Mittel auf dem Weg zu Allah, wie viele Beispiele bezeugen, darunter:

  • Die Hidschra des Propheten. Der Prophet (s) sagte sinngemäß: „Ich sah im Traum, dass ich von Mekka in einen Landstrich mit Palmen auswandere, und ich dachte, es wäre Yamama oder Hadschar, und es war die Stadt Yathrib“ (Buchari).
  • Die Hidschra einiger Prophetengefährten (r). Aischa (r) berichtete sinngemäß: „Der Prophet sagte zu den Muslimen: „Mir wurde der Ort eurer Auswanderung gezeigt; es ist ein Landstrich mit Palmen zwischen den zwei Lavafeldern. Daraufhin zogen einige in Richtung Medina aus…“ (Buchari).
  • Die Hidschra des Propheten Ibrahim, Friede auf ihm (a.s.). Ibrahim (a.s.) sagte sinngemäß: „… Ich bin ja ein Auswanderer (Muhadschir) zu meinem Herrn, Er ist ja, Er, der Mächtige, der Weise“ (29:26).
  • Die Hidschra der Gefährten der Höhle. „Als die jungen Männer sich nach der Höhle begaben…“ (18:10). „Und wenn ihr euch zurückgezogen habt von ihnen und dem sie außer Allah dienen,…“ (18:16). „Sie, wenn sie von euch Kenntnis haben, steinigen sie euch oder bringen euch zurück in ihre Glaubensgemeinschaft, und dann ergeht es euch sicher nicht mehr wohl, niemals“ (18:20).
  • Die Hidschra desjenigen, der hundert Menschen getötet hatte. Der Prophet (s) berichtete von einem Mann, der hundert Menschen getötet hatte und dem – als er reumütig zu seinem Herrn umkehren wollte – sinngemäß gesagt wurde: „Brich auf nach Soundso, denn dort leben Menschen, die Allah, dem Erhabenen, dienen; so diene Allah mit ihnen. Und kehre nicht um in dein Land, denn es ist ein schlechtes Land“ (Muslim).

Hidschra – ihre Vorzüge und ihr Lohn

Der Koran berichtet an vielen Stellen über den Vorzug derjenigen, die auf Allahs Wege auswandern, und über den Lohn, den sie dafür erwarten dürfen:

  • „Ja, diejenigen, die geglaubt haben und die ausgewandert sind und sich ganz eingesetzt haben auf dem Weg Allahs, diese erhoffen die Barmherzigkeit Allahs, und Allah ist verzeihend, barmherzig“ (2:218).
  • „… und diejenigen, die ausgewandert sind und aus ihren Heimstätten vertrieben wurden und denen Leid angetan wurde auf Meinem Weg und die gekämpft haben und getötet wurden, ganz bestimmt decke Ich ihre Schlechtigkeiten zu, und ganz bestimmt lasse Ich sie in Gärten hineingehen, unter denen Gewässer fließen, als Lohn von Allah, und Allah, bei Ihm ist der schönste Lohn“ (3:195).
  • „Und wer auf dem Weg Allahs auswandert, findet auf der Erde viel weiterstreckten Auswanderungsweg, und wer aus seinem Haus herausgeht als Auswanderer zu Allah und Seinem Gesandten, dann holt ihn das Sterben ein, so ist schon seine Belohnung Allah zugefallen, und Allah ist verzeihend, barmherzig“ (4:100).
  • „Diejenigen, die geglaubt haben und ausgewandert sind und sich ganz eingesetzt haben mit ihren Vermögensgütern und sich selbst auf dem Weg Allahs, und diejenigen, die Bleibe gegeben haben und geholfen haben, diese sind – die einen von ihnen den anderen – Schutzfreunde, und diejenigen, die geglaubt haben und nicht ausgewandert sind, ihr habt mit ihnen keine Schutzfreundschaft, bis sie auswandern, …“ (8:72).
  • „Diejenigen, die geglaubt haben und ausgewandert sind und sich ganz eingesetzt haben auf dem Wege Allahs mit ihren Vermögensgütern und sich selbst, sind von bedeutenderem Rang bei Allah, und diese, sie sind die Glückseligen. Ihr Herr kündet ihnen Barmherzigkeit an von Sich und Zufriedenheit und Gärten, in denen für sie bleibenden Gnadengaben sind. Ewig sind sie dort, für immer, ja, Allah, bei Ihm gibt es gewaltige Belohnung“ (9:20-22).
  • „Und diejenigen, die ausgewandert sind um Allahs willen, nachdem ihnen Unrecht angetan wurde, ganz bestimmt weisen Wir ihnen in dieser Welt eine gute Wohnstätte zu, – und bestimmt ist die Belohnung des Jenseits größer, wenn sie es wüßten, …“ (16:41).
  • „Dann ist dein Herr denjenigen, die ausgewandert sind, nachdem sie verfolgt wurden, sich dann ganz eingesetzt und geduldig ausgeharrt haben – dein Herr ist ja danach bestimmt verzeihend, barmherzig“ (16:110).

Der „ganze Einsatz“ (Dschihad), der in obigen Versen verschiedentlich angesprochen wird, meint nicht notwendigerweise den bewaffneten Kampf. Vielmehr kann sich jeder mit dem ganz einsetzen, was Allah ihm gegeben hat. Ebenso bedeutet die Hidschra nicht nur die geographische Auswanderung von einem Gebiet ins andere. Was die Hidschra für den einzelnen in der Praxis bedeutet, erfahren Sie hier.

Wie oben erwähnt, definierte der Prophet (s) eine der Arten der Auswanderung derart, dass man sich fernhalte von Schlechtigkeiten. Dazu sagte er (s) auch: Der Muslim ist derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Muslime sicher sind, und der Auswanderer ist derjenige, der sich von dem fernhält, was Allah verwehrt hat“ (Buchari).

Wa l-Llahu a’lam wa bi l-Llahi t-Taufiq.

Und Allah weiß es am besten, und mit Allah ist der Erfolg.

Beginn des Jahres 1425 n. H.

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Hadsch“ bezeichnet dem Wort nach die Bewegung hin zu Allah und zugleich die Bemühung seinem Ego Herr zu werden.

Die Riten der Hadsch können kurz folgendermassen zusammengefasst werden: Man legt die Alltagskleidung an der Grenze des Heiligen Gebietes ab, legt dafür zwei einfache weiße Tücher, Ihram genannt, an und lässt sein Kopf unbedeckt (für Männer). Mit dem Übertritt der Grenze zum Heiligen Gebiet (miqad) versucht der Gläubige in eine andere, geistige Welt einzutauchen. Die Kaaba, das erste Gotteshaus auf Erden, wird umrundet. Auf der Ebene von Arafat, in der Nähe von Mekka, steht man vor seinem Schöpfer und spricht vielleicht die aufrichtigtsen Gebte seines Lebens. Danach zieht man nach Muzdalifa weiter und übernachtet dort, von dort bewegt man sich dann nach Mina, steinigt symbolisch den Teufel, schächtet ein Opfertier. Der Pilger kehrt danach nach Mekka zurück, umkreist abermals die Kaaba und läuft am Schluss zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa hin und her.

Vielleicht ist die Hadsch unter den Gottesdiensten (Ibadaat), der Gottesdienst, der die meisten Symbolhandlungen beherbergt. Es lohnt sich aus diesem Grund über diese mal ein wenig nachzudenken und die Tiefe der Hadsch zu ergründen.

Das Thema „Hadsch“ besitzt eine wichtige und umfassende historische Dimension.

Die Kaaba wird Baitullah, das „Haus Gottes“ bezeichnet, weil es das erste Haus war, das für die Anbetung des Einen Einzigen Gottes errichtet wurde. Dieser Tempel Gottes wurde von Adam (a.s.), dem ersten Menschen und Propheten aufgbaut. Später wurde er von Ibrahim und seinem Sohn (a.s.) wiedererrichtet. Somit ist die Kaaba und dieses Gebiet schon seit Anbeginn der Menschheit heilig und bedeutend. Es wird berichtet, dass nachdem Adam und Havva aus dem Garten weggehen mussten, sie sich nach einer Trennung in der Ebene von Arafat getroffen haben. Die Möglichkeit dort zueinander zu finden, ist mit der Barmherzigkeit und Gnade Allahs ihnen gegenüber verbunden. Bei der Hadsch treffen und versammeln sich noch heute die Pilger auf dieser Ebene. Sie erinnern sich der Barmherzigkeit ihres Schöpfers und danken Ihm. Bei der symbolischen Steinigung des Schaitans an den Säulen in Mina kommt dem Pilger der Freund Gottes, Ibrahim (a.s.), in den Sinn, der den Anspruch besaß, dass er nichts und niemanden mehr liebte als Allah, seinen Herrn. Ibrahim (a.s.) wurde in seinem Anspruch geprüft und er sollte auf Gottes Geheiß seinen Sohn opfern. Der Teufel versuchte ihn daran zu hindern und wollte ihn verleiten Gottes Gebot zu übertreten. Ibrahim (a.s.) bewarf den Feind Gottes mit Steinen, um ihn zu vertreiben. Es wird berichtet, dass sich diese Begebenheit in Mina zutrug.

Das Laufen zwischen den Hügeln von Safa und Marwa, das als „sa’y“ bezeichnet wird, hat folgenden geschichtlichen Hintergrund: Ibrahim (a.s.) musste seine Frau Hadschar mit Ismail in ihren Armen in Mekka zurücklassen. Die Mutter suchte voller Sorge für ihr Baby in der Wüste, nach Wasser, wobei sie in ihrer Ausweglosigkeit von einem Hügel zu dem anderen rannte. In dieser schwierigen Situation kam die Hilfe Allahs: Der segensreiche Brunnen Zamzam erschloß sich Hagar.

Der gesamte Ablauf der Hadsch wird mit dem Ablauf des Jüngsten Tages verglichen: Bar von jeglichen weltlichen Anzeichen wie Äußerlichkeiten der Kleidung oder weltliche Stand und Ansehen werden wir vor unseren Schöpfer treten. Wir stehen schwach und bedürftig vor Ihm und nur die gute Tat mit der richtigen Absicht wird vorgebracht werden, durch die sich Allah Seinen Dienern erbarmt.

Wenn in dieser Zeit die Pilger in Mekka, Muzdalifa, Mina und Arafat ihre Hadschriten vollziehen, verbinden sie die Geschichte der Menschheit von Beginn mit Adam (a.s.) und erleben die Ereignisse mit Abraham, Hadschar und Ismail (a.s.). Sie vollziehen ihre Hadsch nach dem Vorbild Muhammads (s). Sie spannen somit den Bogen von der Geschichte und Gegenwart zum Abschluss der Reise des Menschen, das beim letzten Gericht vor Allah ihr Ende findet. Bei der Hadsch erleben die Gläubigen also des Schicksal der Menschheit in der Geschichte am eigenen Leib. Wie glücklich ist der, der die Möglichkeit dafür bekommt.

Freuen wir uns an diesem Fest und danken Allah für Seine für all Seine Möglichkeiten, die Er uns gegeben hat.

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