Die Begünstigten bedanken sich

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Muslim besitzen sollte, ist Freigiebigkeit. Der Gesandte Allahs, der Friede und Segen Allahs seien mit ihm, sagte: „Rettet euch [mit Spenden] vor dem Feuer, selbst wenn es durch den Teil einer Dattel ist.“ (von al-Bukhari überliefert). Der übermäßige Hang zum Geld ist eine unter den Menschen weit verbreiteter, aber vom Islam unerwünschter Charakterzug. Sie erreicht leider bei manchen durch einen ausgeprägten Geiz einen Tiefpunkt. Eine schlechte Angewohnheit wird aber nur überwunden, wenn sie durch einen neuen, guten Wesenszug ersetzt wird. Die schlechte Gewohnheit des Geizes kann nur durch Spenden kuriert werden! Unter Umständen muss der eine oder andere hart daran arbeiten, bis er sein Inneres diesbezüglich diszipliniert hat. So wie ein Muslim mit seinem Körper (z. B. durch Beten und Fasten) gegenüber Allah für Seine Gaben (Glaube, Versorgung, Gesundheit uvm.) dankbar ist, so soll er auch durch Großzügigkeit seine Dankbarkeit für den materiellen Segen, der ihm zuteil wurde, zeigen. Ein Gläubiger soll somit stets darauf vorbereitet sein, etwas geben zu können! Denn Allah, der Erhabene, prüft von Zeit zu Zeit, ob unsere Liebe zu Ihm stärker ist oder der zu unserem Besitz oder Vermögen. So ist es wichtig den Moment auszunutzen, wenn in einem das Gefühl aufkommt, Hilfe leisten zu wollen, und man Freude am Spenden verspürt. Der Gesandte Allahs, der Friede und Segen von Allah seien mit ihm, sagte: „Die Spende (al-Sadaqa) löscht die Sünden, wie das Wasser das Feuer löscht.“ (von At-Tirmidhi überliefert). Da jeder von uns in irgendeiner Weise kleine oder große Sünden begeht und sich wünscht, am Tage der Abrechnung seiner Sünden entledigt zu sein, lohnt sich die Entrichtung der Spende auf jeden Fall. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß und welcher Art die Spende ist.

Obwohl es (unter bestimmten Umständen) erlaubt ist, öffentlich zu spenden, ist es angeraten eine Sach- oder Geldspende im Geheimen zu entrichten! Dies dient als Schutz für eine aufrichtige Absicht, damit sie sich nicht mit Prahlerei und Heuchelei vermischt…. „und wenn ihr sie [die Spenden] verbergt und sie den Armen gebt, dann ist dies besser für euch. Und (dadurch) wird euch von euren Sünden vergeben. Und Allah weiß über die Dinge, die ihr tut, Bescheid.“ (Al- Baqara: 271).

Aischa (r.a.), die Mutter der Gläubigen, spendete eine Weintraube, woraufhin einige über sie redeten. Sie sagte: „Allah, der Erhabene, sagt: ’Wer nun Gutes im Gewicht eines Staubteilchens tut, wird es [im Verzeichnis seiner Taten] vorfinden.’ [Al- Zalzala: 7] und wie viele dieser Teilchen sind in dieser Traube (enthalten)!?“ (von Imam Ahmad überliefert). Der Lohn einer Spende ist bei Allah sehr groß, selbst wenn es eine scheinbar geringe Spende ist. So soll man sich wegen einer kleinen Spende nicht schämen und Spenden hergeben, auch wenn sie gering sind. Jede gute Tat wird bei Allah registriert, erhält Belohnung und vermehrt die Gottesfurcht (al-taqwa), wenn sie aufrichtig unternommen wird. Die Stufe des al-birr (Güte und Frömmigkeit) erhält man hingegen, wenn man von dem spendet, was einem lieb und teuer ist. Allah sagt im Koran: „Sicher erlangt ihr keine Frömmigkeit, ehe ihr nicht von dem hergebt, was ihr liebt; und was immer ihr hergebt, so weiß Allah davon“ (Al-i Imran: 92).

Oh Herr, lass‘ uns freigiebig und großzügig sein und schenke uns dadurch einen edlen Charakter. Amin!

Spenden im Islam

Zugehöriges Projekt

Muharram – Ein bedeutender Monat

Das islamische „Hidschra-Jahr“ beginnt mit dem Monat Muharram.

Der Name „Muharram“ stammt aus vorislamischer Zeit und kommt von der Wurzel h-r-m, die „verboten, unerlaubt sein“ bedeutet. Abgeleitet bedeutet sie auch „unverletzlich, heilig sein“. Muharram war ein heiliger Monat, in dem Kriegsverbot herrschte.

Der Monat Muharram gehört zu den heiligen Monaten (al-aschhur al-hurum) des islamischen Jahres, über die Allah (t) im Koran sagt:

„Die Anzahl der Monate bei Allah ist ja zwölf Monate in der Schrift Allahs, am Tag, als Er die Himmel und die Erde geschaffen hat. Davon sind vier heilig, dies ist die rechte Religion, also tut euch selbst in ihnen kein Unrecht an…“ (9:36).

Und der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Heil seien auf ihm (s), sagte: „… Das Jahr hat zwölf Monate. Davon sind vier heilig, drei aufeinanderfolgende: Dhu’l-Qa’da, Dhu’l-Hiddscha und Muharram, und der Radschab von Mudar, der zwischen Dschumada und Scha’ban liegt.“ (Buchari)

Angesichts des hohen Ranges dieser Monate mahnt uns Allah, der Erhabene (t): „… also tut euch selbst in ihnen kein Unrecht an…“, da die Sünden in ihnen schwerer wiegen als in anderen Monaten. Doch nicht nur die Sünden wiegen schwerer, sondern auch die guten Taten. So erklärt Ibn Abbas, Allahs Wohlgefallen sei auf ihm (r), über diesen Vers: „… Und Er machte die Sünde in ihnen schwerwiegender und das rechtschaffene Tun und die Belohnung gewaltiger.“ (Tafsir Ibn Kathir)

Vor diesem Hintergrund ist besonders das freiwillige Fasten im Muharram empfohlen. Der Prophet (s) sagte sinngemäß: „Das beste Fasten nach dem Ramadan ist in Allahs Monat Muharram.“ (Muslim) Diese Empfehlung bedeutet allerdings nicht, den ganzen Muharram durchzufasten, sondern lediglich viel in ihm zu fasten. Aischa (r) überliefert dazu, dass der Prophet (s), nachdem er nach Medina ausgewandert war, nur den Ramadan durchzufasten pflegte (Muslim). Der Tag Aschura nimmt als Fastentag im Muharram eine herausragende Stellung ein, doch dazu unten mehr.

Die Wortwahl des Propheten (s) „Allahs Monat Muharram“ kommt bei keinem anderen Monat vor und deutet auf seine besondere Bedeutung hin (Scharh sunan an-Nasa’i lis-Sujuti). So überliefert Ali (r), dass er einen Mann den Propheten (s) fragen hörte: „Gesandter Allahs, von welchem Monat befiehlst du mir, dass ich ihn fasten soll, außer dem Monat Ramadan?“, worauf der Prophet (s) sinngemäß antwortete: „Wenn du außer Ramadan fasten möchtest, so faste im Muharram, denn er ist der Monat Allahs. In ihm ist ein Tag, an dem Er sich einem Volk vergebend zuwandte, und an dem Er sich einem anderen Volk vergebend zuwendet.“ (Tirmidhi) Das Volk, dem Allah (t) sich vergebend zuwandte, waren die Kinder Israils, die Allah (t) vor dem Pharao errettet hat, indem Er ihn ertränkte (Tuhfat al-Ahwadhy bi-scharh dschami’ at-Tirmidhi). Der Tag, an dem dies geschah, ist der Tag Aschura.

Aschura – Ein segensreicher Tag

Der Name „Aschura“ geht auf die Zahl „zehn“ zurück (arab. ’aschara). Er bezeichnet den zehnten Tag im Monat Muharram.

Das Fasten am Tag Aschura ist die Sunna (Beispiel) unseres Propheten (s), der die Muslime dazu ermunterte.

Der Prophet (s) sagte: „… und das Fasten am Tag Aschura – ich hoffe ja darauf, dass Allah (damit die Sünden des) vorausgegangenen Jahres vergibt.“ (Muslim)* Mit dem Fasten an einem einzigen Tag, nämlich an Aschura, gibt Allah (t) uns somit aus Seiner unendlichen Gnade heraus die Möglichkeit, dass Er die Sünden eines gesamten Jahres vergibt: „… und Allah ist voller gewaltiger Gunst“. (2:105)

Als Ibn Abbas (r) nach dem Fasten an Aschura befragt wurde, antwortete er sinngemäß: „Mir ist nicht bekannt, dass der Prophet, Allahs Segen und Heil seien auf ihm, auf den Vorzug des Fastens an einem Tag mehr bedacht war als an diesem Tag oder in einem Monat mehr als in diesem Monat“, womit der Ramadan gemeint war. (Muslim)

Bekannt war das Fasten an Aschura schon in vorislamischer Zeit:

Aischa (r) berichtet: „Aschura war ein Tag, an dem die Quraisch in vorislamischer Zeit zu fasten pflegten und an dem der Prophet (s) zu fasten pflegte. Als der Prophet (s) dann nach Medina kam, fastete er an ihm und trug (den Muslimen) auf, an ihm zu fasten. Nachdem dann (die Pflicht zum Fasten im) Ramadan offenbart wurde, fastete an ihm, wer wollte, und wer wollte, ließ es sein.“ (Buchari)

Aus diesem Hadith (Überlieferung) geht hervor, dass das Fasten stufenweise zur Pflicht wurde. Zunächst trug der Prophet (s) der ersten muslimischen Gemeinde in Medina auf, an Aschura zu fasten. Nachdem dann Allah (t) das Fasten im Ramadan mit den Worten „… euch ist das Fasten vorgeschrieben…“ (2:183) zur Pflicht machte, wurde das Fasten an Aschura freiwillig.

Ibn Abbas (r) berichtet sinngemäß: „Der Prophet, Allahs Frieden und Heil seien auf ihm, kam nach Medina und sah, dass die Juden an Aschura fasteten. Da fragte er (s): „Was ist denn das?“. Und sie antworteten: „Dies ist ein ehrenhafter Tag. Dies ist der Tag, an dem Allah die Kinder Israils vor ihrem Feind errettete, woraufhin Musa ihn fastete.“ Da erwiderte der Prophet (s): „Ich habe mehr Anrecht auf Musa als ihr“, und er fastete an ihm und er trug (den Muslimen) auf, an ihm zu fasten.“ (Buchari)

Die Gelehrten deuten die Aussage „ich habe mehr Anrecht auf Musa als ihr“ so, dass die Muslime näher an der ursprünglichen Lehre Musas (s) und der ihm offenbarten Thora sind als die Juden, weil diese die Thora verfälschten. So gesehen haben Allahs Gesandter (s) und die Muslime mehr Anrecht auf alle Propheten (s), da sie keinen Unterschied zwischen ihnen machen, an sie alle glauben, sie alle lieben, respektieren und ehren und den Din (Lebensweise, Religion) aller Propheten (s) unterstützen, welcher die friedenmachende Ergebung in Allah (t) ist: der Islam.

In der Ausführung des Fastens gibt es im Vergleich zu den Schriftbesitzern allerdings Unterschiede. Dazu berichtet Abu Musa: „Den Juden war Aschura ein Festtag, so dass der Prophet (s) sagte: „Fastet ihr ihn!““ (Buchari) Und Abdullah ibn Abbas (r) berichtet: „Als Allahs Gesandter, Allahs Frieden und Heil seien auf ihm, den Tag Aschura fastete und (den Muslimen) auftrug, an ihm zu fasten, sagten sie: „Gesandter Allahs, dies ist ein Tag, den die Juden und die Christen ehren“. Darauf sagte Allahs Gesandter (s): „Falls wir das kommende Jahr inscha Allah noch erleben sollten, fasten wir den neunten Tag (dazu).“ Und bevor dann das nächste Jahr kam, verstarb Allahs Gesandter, Allahs Segen und Heil seien auf ihm.“ (Muslim)

Demzufolge ist es empfehlenswert, den neunten und den zehnten Tag im Muharram zu fasten, da der Prophet (s) den zehnten Tag fastete und beabsichtigte, den neunten Tag zu fasten.

Das Fasten an Aschura untergliedert sich in verschiedene Stufen: die geringste ist, dass man an Aschura fastet, die zweite, dass man den neunten Tag mit ihm fastet, und je mehr man im Muharram fastet desto besser.

Ist man sich über das Erscheinen des Neumondes vom Muharram nicht sicher, geht man – wie es die Regel ist – davon aus, dass der vorausgegangene Monat Dhu’l-Hiddscha 30 Tage hatte, und fastet dann vorbeugend den neunten Tag zusätzlich. Wer auch für den neunten Tag sicher gehen möchte, fastet den achten, den neunten und den zehnten Tag. Wenn in diesem Fall Dhu’l-Hiddscha weniger Tage hatte, hat er so den neunten und den zehnten Tag mit Sicherheit gefastet. Da aber das Fasten an Aschura nur empfehlenswert und nicht vorgeschrieben ist, sind die Muslime davon befreit, nach dem Neumond des Muharram Ausschau zu halten, so wie sie es zu Beginn des Ramadan tun müssen.

Das Fasten an Aschura steht in der Tradition des Propheten Musa (s), der an diesem Tag – im Gedenken an die Errettung vor dem Pharao – aus Dankbarkeit gegenüber Allah (t) fastete. Der Prophet Muhammad (s) führte diese Tradition fort, und auch die Muslime sind aufgefordert, dies zu tun. Denn Allahs (t) Din ist nur einer, und der Prophet Muhammad (s) wurde zu dessen Errichtung gesandt. Er kam nicht mit einer neuen Lehre, sondern bestätigte die vorausgegangenen Offenbarungen und betonte, dass die Propheten (s) Brüder sind. Sie alle haben zur friedenmachenden Ergebung aufgerufen, deren Grundlagen der Tauhid (Glaube an einen einzigen Gott) und die Aufrichtigkeit gegenüber Ihm sind. Der Prophet (s) unterstrich, dass es im Islam keinen falschen Zusammenhalt gibt, was ein augenfälliges Merkmal der Universalität des Islam und seiner allumfassenden Barmherzigkeit ist. Allah (t) bekräftigte dies mit den folgenden Worten an Seinen Gesandten (s): „Und Wir haben dich nicht gesandt, außer als eine Barmherzigkeit für die Welten.“ (21:107)

* Die Gelehrten erklären diesen Hadith wie folgt: „Die Belohnung und die Barmherzigkeit des Fastens an diesem Tag ist so viel, dass es für die Bedeckung der Sünden des vergangenen und des kommenen Jahres reichen würde.“

Wa’l-lahu a’lam wa billahi’t-taufiq.

Und Allah (t) weiß es am besten, und mit Allah (t) ist der Erfolg.

Muharram und der Tag Aschura

Zugehöriges Projekt

„ O Allah, wir haben für dich gefastet, nimm unser Fasten an. Wir wissen, dass es Menschen gibt, die in diesem gesegneten Monat fasten und dennoch zum Iftar kaum etwas zu Essen haben. Ernähre sie, und mache sie satt, und befähige uns, für sie zu spenden, und nimm unsere Bittgebete für sie an.

O Herr, lass uns und alle Menschen als Belohnung für unser Fasten in Dein Paradies eingehen, und mindere unsere Belohnung nicht, auch wenn wir ohne Schwere und Härte fasten dürfen.

O Allah, der Du die gesamte Schöpfung in Händen hältst und Leben und Versorgung gibst, segne unsere Tage im Ramadan, und vertiefe unseren Glauben an Dich, und lass uns Deine Nähe spüren. Amin.“

Ramadan ist ein Ereignis sowohl für den einzelnen Muslim als auch für die gesamte muslimische Umma. Um also von diesem segensreichen Monat viel Nutzen zu ziehen, sollten wir unsere Herzen für das wirklich Wichtige im Leben öffnen. Gleichzeitig sollten wir unsere Ramadantage mit praktischem Handeln füllen.

1. Lesen wir mit der ganzen Familie die Abschnitte aus dem Koran, die die Helfer von Medina (Ansar) und die Auswanderer von Mekka (Muhadschirun) zum Thema haben. Sie entbehrten viel auf dem Wege Allahs. Das wird auch unseren Entbehrungen und unserem Fasten einen tieferen Sinn verleihen. Sie teilten auch das Wenige, das sie besaßen, miteinander. Das sollte uns motivieren, ebenfalls mit anderen zu teilen, für die Bedürftigen zu spenden und unser Fastenbrechen in der Gemeinschaft einzunehmen.

2. Gedenken wir gerade vor dem ersten Schluck und dem ersten Bissen nach Sonnenuntergang den Ärmsten der Armen in unseren Bittgebeten.

3. Setzen wir uns ein Ziel für die Armenspeisung. Im letzten Ramadan hat beispielsweise jeder Spender durchschnittlich 15 Personen ernährt. Spornen wir uns gegenseitig an, unsere gesetzten Ziele zu erreichen.

4. Verteilen wir in der segensreichen Zeit des Ramadans Infoblätter, damit auch andere die humanitäre Arbeit von mh kennen lernen. Die segensreichen Tage sind auch eine gute Zeit, Sadaqa-Dosen an Freunde und Bekannte zu verteilen. Die Dosen können kostenfrei bei muslimehelfen bestellt werden.

Ramadan bedeutet materielle Entbehrung, körperliche Anstrengung und Opferbereitschaft. Man erhält dafür Allahs Wohlgefallen, Segen für sich und die Familie sowie Ruhe und Zufriedenheit im Herzen.

Ramadan mubarak!

Bewusste Taten im Ramadan

Zugehöriges Projekt

„Ihr, die glauben, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet.

Abgezählte Tage, und wer von euch krank ist oder auf einer Reise, dann eine Anzahl von anderen Tagen, und für diejenigen, welche dazu fähig sind, gilt eine Auslösung mit Speisen eines Armen, und wer über Gehorsam hinaus Gutes tut, für den gibt es Gutes, und daß ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es wißt.

Der Monat Ramadan, in dem der Koran herabgesandt wurde als Rechtleitung für die Menschen und klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidungsoffenbarung, und wer von euch den Monat anwesend ist, so soll er ihn fasten, und wer krank ist oder auf einer Reise, so eine Anzahl von anderen Tagen, Allah möchte das Leichte für euch, und Er möchte nicht das Schwere für euch, und daß ihr die Anzahl vollständig macht, und daß ihr Allahs Größe rühmt, daß Er euch rechtgeleitet hat, und damit ihr vielleicht dankbar seid.“ (al-Baqara (2): 183-185)

Das Fasten ist eines der Grundprinzipien des islamischen Glaubens. Es ist ein Gottesdienst, der auch vergangenen Gemeinschaften als Pflicht auferlegt wurde, auch wenn die Art und ihre Dauer unterschiedlich waren. Trotz der Vorteile, die man durch das Fasten erhält, fällt die Umsetzung dieser göttlichen Vorschrift dem Menschen nicht leicht. Das mag vielleicht der Grund dafür sein, dass als der angenehmste Gottesdienst, das Gebet, dann der mittelschwere die Zakat, danach wahrscheinlich der Schwerste, das Fasten angeordnet worden ist. So werden die Gläubigen, die zum Gottesdienst verpflichtet werden, einer Gewöhnung, vom Leichten zum Schwereren, unterzogen.

Das Fasten wurde in Medina anderthalb Jahre nach der Hidschra im Monat Schaban zur Pflicht gemacht. Indem in der ayah bemerkt wird, dass diese mühevolle Ibadah nicht nur Muslimen, sondern auch vorherigen Ummas als Pflicht auferlegt wurde, wird betont, dass das Fasten seit jeher eine göttliche Vorschrift war. „Sawm“ (Fasten) bedeutet dem Wort nach „sich von den Dingen fernhalten, zu dem das Ego tendiert“. Im Islam bedeutet es, sich den ganzen Tag von bestimmten menschlichen Bedürfnissen wie Essen, Trinken und geschlechtlichen Beziehungen fernzuhalten. Der Ausdruck in der ayah „damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet“ bedeutet, dass man durch das Fasten trainiert sein Ego und seine Begierden zu kontrollieren und sich von den Sünden fernzuhalten. Dies führt zum Erhalt von Taqwa. Der Hadith, der besagt, dass das Fasten ein Schutzschild ist, betont noch einmal denselben Sachverhalt.

Die Weisheit hinter der Fastenvorschrift, ist es, durch die Hingabe zu Allah den süßen Geschmack der Knechtschaft Gottes zu erfahren. Damit auch die Seele von den Krankheiten der Zweigesichtigkeit (riya) und der Zurschaustellung zu läutern. Gleichzeitig bedeutet dies auch die Vertiefung der Ikhlas (Aufrichtigkeit) und einen Kampf mit seinem Ego, um sich so dem Schutz Allahs zu unterstellen.

Für den Kranken und den Reisenden gibt es die Erlaubnis das Fasten zu unterbrechen. Die Reise, die als Safar bezeichnet wird, besitzt die Wortbedeutung „Erforschung und Eröffnung“. Die Reise wurde Safar bezeichnet, da sie jede Art des Zustands und des Charakters des Reisenden bloßlegt. Safar kennzeichnet eine Reise von mindestens drei Tagen.

Diejenigen, die z.B. aufgrund ihres Alters oder chronischer Krankheit keine Aussicht auf Genesung besitzen und somit nicht fasten können, sollen Fidya geben. Diese besteht darin einen Armen zwei Mahlzeiten am Tag – morgens und abends – zu speisen oder den Gegenwert dafür zu geben. Es ist angebracht den Betrag oder die Menge der Fidya von sich aus zu erhöhen. Aber es ist für den Betreffenden dennoch besser sich möglichst in Geduld zu üben und nach Möglichkeit zu fasten versuchen.

Das Pflichtfasten wird im Ramadan durchgeführt. Der Monat Ramadan ist ein gesegneter Monat, in dem die Offenbarung, der Koran als Rechtleitung (hidaya), herabzukommen begann. Es sind diese abgezählten und begrenzten Tage, die für den Pflichtgottesdienst des Fastens bestimmt sind. Wer diese Tage in einem gesunden Zustand und an seinem Wohnort erlebt, der soll diese Tage mit Fasten verbringen. Für die Kranken und Reisenden in dieser Zeit gibt es die Möglichkeit das Fasten nach dem Ramadan nachzuholen. Wer so verfährt, begeht keine Sünde. Das ist eines der Zeichen unseres Herrn, dass Er für uns Erleichterung wünscht.

Zudem ist diese Regelung ein Segen. Aber für Leute am Wohnort und gesunde Muslime gibt es keine solche Erlaubnis des Nachholens. Falls diese das Fasten verschieben würden, würden sie eine Sünde begehen, weil sie ihre Pflicht nicht erfüllen. Allah möchte uns, indem Er uns das Fasten zur Pflicht auferlegt, in keinster Weise in Bedrängnis bringen und einem Leiden aussetzen. Im Gegenteil: Er möchte es uns leicht machen. Dies zeigen uns die Vorschriften (ahkam) bezüglich dem Fasten deutlich auf. Denn sämtliche Verbote im Islam zielen darauf ab uns zur inneren Reife zu führen. Sie bestehen nicht deswegen, um uns einzuengen oder uns unter Druck zu setzen. (siehe dazu auch Koran al- Maida (5):3).

Das Fasten kann bei Krankheit, auf Reisen und im Alter sehr beschwerlich werden. Aus diesem Grunde wurde die Erleichterung des Nachholens und der Fidya gegeben. Sowohl die Durchführung des Fastentage, als auch ihr Nachholen, müssen vollständig sein. Dies wird auch in der ayah klar dargelegt:

„… und daß ihr die Anzahl vollständig macht, und daß ihr Allahs Größe rühmt, daß Er euch rechtgeleitet hat, und damit ihr vielleicht dankbar seid.“

Das Fasten im Ramadan

Zugehöriges Projekt

Ibn Khuzaima berichtete durch Salman al-Farisi, dass der Prophet (s) am letzten Tag vor dem Ramadan folgende Ansprache hielt:

„O ihr Menschen, ihr seid im Begriff, den Schatten eines großen gesegneten Monats zu betreten. Dieser Monat birgt eine Nacht, die besser ist als tausend Monate. Allah hat es euch zur Pflicht auferlegt, in diesem Monat zu fasten, und hat die Menschen angehalten, zusätzliche Gebete am Abend durchzuführen. Das Suchen der Nähe Allahs durch eine gute Tat wird so angerechnet, als hätte man einen Pflicht-Gottesdienst durchgeführt. Im Gegenzug dazu wird das Durchführen eines Pflicht-Gottesdienstes 70mal mehr belohnt als in den übrigen Monaten. Es ist der Monat der Geduld, und die Belohnung für die Geduld ist das Paradies (dschanna). Es ist der Monat, um anderen beizustehen, und der Monat, durch den die Gläubigen Überfluss genießen. Wer in diesem Monat einem Fastenden das Fastenbrechen ermöglicht, dessen Sünden werden ihm vergeben, und er wird vor der Hölle (dschahannam) beschützt. Zudem erhält er so viel Belohnung wie der Fastenbrechende, wobei diesem nicht der Lohn geschmälert wird.“

Die Gefährten sagten: „O Gesandter, wir finden nicht alle genug zu essen, um einem Fastenden das Fastenbrechen zu ermöglichen.“ Der Prophet (s) sagte daraufhin: „Allah gibt diese Belohnung im Gegenzug für das Fastenbrechen, selbst für eine trockene Dattel oder einen Schluck Wasser oder Milch. Es ist ein solcher Monat, dessen Anfang Barmherzigkeit (rahma), dessen Mitte Vergebung (maghfirah) und dessen Ende die Errettung vor dem Höllenfeuer ist. Wer in diesem Monat die Last seiner Unfreien und Bediensteten erleichtert, dem vergibt Allah und befreit ihn vor dem Höllenfeuer.“

Der Prophet (s) fuhr fort und sagte: „Stellt sicher, dass ihr vier Dinge regelmäßig tut: zwei, die euren Herrn zufrieden stellen, und die anderen zwei sind unabdingbar für eure Rettung im Jenseits. Was die beiden Dinge angeht, die euren Herrn zufrieden stellen, so sind das die Bezeugung der Einheit Allahs (schahada) und die Suche um Vergebung (tauba). Und die beiden anderen zwei sind das Bitten um die Gunst Allahs, ins Paradies eingelassen zu werden, und das Suchen um Zuflucht bei Ihm vor dem Höllenfeuer. Wer in diesem Monat einem Fastenden Wasser gibt, dem wird Allah (am Jüngsten Tag) von meinem Becken solch ein Getränk geben, dass er bis zum Eintritt ins Paradies keinen Durst verspüren wird.“

(Al-Suyuti, Al-Durr al-Manthur, at-Targhîb, II, 94)

Die Ansprache des Propheten (s) zum Ramadan

Zugehöriges Projekt

Schon kurz vor Ramadanbeginn spüren wir alle, Erwachsene wie Kinder, die Aufregung und Vorfreude auf den Fastenmonat. Unsere Kinder erleben den Ramadan ähnlich wie wir. Sie merken, dass wir plötzlich spät abends essen und trinken. Manche von uns schlafen länger, weil sie die Nacht in der Moschee verbracht haben. Wir bekommen mehr Besuch oder werden selbst eingeladen. Zu den Gebeten und Vorträgen in den Moscheen nehmen wir unsere Kinder mit. All das geht nicht spurlos an ihnen vorbei. Ihre Neugier ist geweckt, ihr Interesse ist da. Jetzt ist es an uns, ihnen den Sinn des Fastens näherzubringen. Damit sie auch verstehen, welche Werte hinter dem Fasten stecken. Der Ramadan ist gleichzeitig eine wunderbare Gelegenheit für sie, das Gebet zu üben.

Dieser Ramadan kann für unsere Kinder ganz besonders werden. Einfacher wird es, wenn wir ein paar Vorbereitungen treffen, die unseren Kindern den Ramadan näherbringen. Dafür haben wir einige Tipps vorbereitet:

1. Die richtige Einstellung

Um den Ramadan richtig nutzen zu können, müssen wir uns und unsere Kinder richtig darauf vorbereiten: Sinn des Ramadan ist es, unsere Beziehung zu Allah zu stärken, an unserem Charakter zu feilen und unser Leben zu überdenken. Darauf sollten wir uns schon vor Ramadanbeginn einstellen.

2. Trautes Heim

Wir leben in einem nicht-muslimischen Umfeld. Trotzdem können wir in Ramadan-Stimmung kommen bzw. bleiben. Wir schmücken einfach unsere Wohnungen oder Häuser: mit Girlanden, Luftballons, Lampions oder Lichterketten, oder durch selbst Gebasteltes. Ein Ramadankalender wirkt an einer prominenten Stelle in der Wohnung besonders gut, z.B. im Essbereich oder im Wohnzimmer.

3. Ein Vorbild für unsere Kinder

Wir erinnern uns eher an Taten und seltener an Gespräche. Bei Kindern ist das ähnlich. Bringen wir unseren Kindern bei, was Ramadan bedeutet. Einfach indem wir es ihnen vorleben. So können sie sich unsere guten Eigenschaften aneignen und sich von schlechten Dingen fern halten.

4. Motivation

Unsere Kinder begreifen das Fasten am besten, wenn sie es selbst einmal versucht haben. Und wenn es nur ein paar Stunden ist und ihrem Alter entspricht. Ihr Fasten sollten wir mit einem kleinen Geschenk oder einem Lob anerkennen.

5. Geborgenheit schenken

Ein Teil des Ramadans besteht darin, trotz des Fastens milde und gütig zu bleiben. Das gilt vor allem auch für Eltern ihren Kindern gegenüber. Kinder, die den Ramadan mit Geborgenheit und Zufriedenheit verbinden, geben dieses Verhalten auch weiter.

6. Besuche nicht vergessen

Besuchen wir mit unseren Kindern unsere Verwandten, Kranke und Bedürftige. Damit zeigen wir unseren Kindern, was soziale Fürsorge im Islam bedeutet. So lernen sie auch den Stellenwert der Familie im Islam und sie erkennen, was das „Pflegen der „Verwandtschaftsbande“ tatsächlich bedeutet.

7. Iftar und Sahur mit der Familie

Das Iftar kann mitunter spät am Abend sein. Dennoch ist es wichtig, dass wir unsere Kinder zum Iftar dazuholen. Damit auch sie die familiäre Atmosphäre spüren. Bei dieser Gelegenheit können wir auch gleich gemeinsam Duas sprechen.

8. Moscheebesuche

Viele von uns kennen das aus der eigenen Kindheit: die Moscheebesuche waren im Ramadan immer etwas ganz Besonderes. Vor allem in der Lailatul Qadr. Das wären Erfahrungen, von denen unsere Kinder lange zehren könnten.

9. Iftar für Kinder

Kinder lernen spielerisch. Wir könnten extra für unsere Kinder ein Kinder-Iftar veranstalten. Dazu dürfen sie dann ihre Freunde, Cousins und Kusinen einladen. Sie könnten sich dann auch reihum einladen, so dass jeder einmal Gastgeber sein dürfte. Der Gastgeber bewirtet seine Gäste und organisiert das jeweilige Iftar. So üben die Kinder ganz leicht Verantwortung zu übernehmen.

10. Spendendosen

Basteln wir eine Spendendose oder lassen wir uns von muslimehelfen eine Sadaqa-Dose zusenden, in denen wir im gesamten Ramadan über jeden Tag ein wenig Sadaqa hineinwerfen und so unsere Kinder zum Spenden anregen. Auch wir Eltern und selbst unsere Gäste können für die Bedürftigen in die Sadaqa-Dosen spenden.

11. Ramadantafel

Eine Ramadantafel in einer schönen Ecke unserer Wohnung ist ein besonderer Hingucker: mit Wissenswertem über den Ramadan, Ramadan-Erinnerungen, schönen Texten zum Ramadan, Bildern und Zeichnungen über den Ramadan. Die Verwaltung und Organisation dafür könnten wir unseren Kinder überlassen.

12. Ramadan-Album

Wie wäre es mit einem Ramadan-Erinnerungs-Album, in dem unsere Erinnerungen, unsere Erlebnisse, was wir getan und was wir gelesen haben in Worten und Bildern eingefangen sind? Die jedes Jahr erstellten Ramadan-Erinnerungs-Alben könnten sogar ein wertvolles Familienarchiv für die nächste Generationen werden.

Wichtig!

Teilt uns eure Erfahrungen mit den aufgeführten Tipps mit oder schickt uns eure Vorschläge und Anmerkungen. Oder sendet uns aussagekräftige Fotos über die Umsetzung der Tipps zu. Eure Erfahrungen werden auch andere Muslime interessieren, die vielleicht durch euer Beispiel angespornt werden, etwas mit ihren eigenen Kindern umzusetzen.

Ramadan für unsere Kinder

Zugehöriges Projekt

Dies ist kein gewöhnlicher Salam, den Allah hier an Ibrahim sendet. Es ist eine Auszeichnung  für Ibrahim (a.s.), dem Vater der drei großen Einladungen zu Allah. Er verdient ihn von seinem Herrn der Welten, nachdem er mit Bravour die Prüfung der „Opferung“ besteht.

Wenn wir der Salam Gottes in Bezug auf die Akhira deuten, dann ist dies zweifellos die Dschanna, das Paradies.

Welche Bedeutung und Auswirkung besitzt er aber im Diesseits?

Dies fällt einem nicht leicht zu beschreiben, denn im Grunde kann man ihn nur erfahren und begreifen. Die Augen werden einem erst dann geöffnet, wenn man es selbst erlebt! Die Muslime, die nun in Mekka sind, in den Heiligen Stätten, diejenigen, die auf der Ebene von Arafat stehen und diejenigen, die in Mina verweilen: Sie erleben den Salam Allahs selbst, viele von ihnen spüren diesen Friedensgruß mit jeder ihrer Muskelfaser.

Man kann sich vorstellen, dass es einen verwundert, dass der Ruf Ibrahims (as), der 4.000 Jahre alt ist, in den Herzen von Millionen Menschen Widerhall gefunden hat. Denn aus diesem Grund zieht es Millionen von Gläubigen auf der Erde zum Zentrum des hingebungsvollen Glaubens, zur Kaaba. Sie eilen mit Respekt, mit Dankbarkeit und voller Liebe dorthin. Und dies ist ohne den Zusammenhang zu diesem Friedensgruß Allahs an Ibrahim (as) nicht zu verstehen: Salamun ala Ibrahim.

Was für einen Ausruf hat dieser Mensch, dieser Anstifter zum Glauben, hevorgebracht, so dass dieser Ruf Widerhall fand in den Herzen von Millionen? Und was für ein Ausruf war es, dass dieser vielleicht noch Milliarden von Menschen in der Geschichte zu diesem Ort führen wird? Was für eine Einladung ist es, die die Stimme Ibrahims (as) noch lebendig hält und die Menschen ergreift und erleuchtet? Was ist das Elixier, durch den die Herrschaft Ibrahims (as), des Khalilullahs, dem, den Allah zum engen Gefährten nahm, so eine Unsterblichkeit erfuhr?

Die Menschheitsgeschichte war in den 4.000 Jahren Zeuge vieler Herrschaften der Unterdrückung, von denen man glaubte, dass sie nie ein Ende finden könnten. Viele Zentren sah man im Laufe der Historie, und man beobachtete, wie diese nach und nach zusammenfielen und nun nur noch als Erzählungen existierten. Aber die Kaaba, erbaut von Ibrahim, dieser einfache und schlichte Bau auf Erden, warum ist sie als ein „Haus der Freiheit“ (Bait ul-Atiq) noch unversehrt?

Diese Fragen können nicht ohne den Zusammenhang des Friedensgrußes Allahs an Ibrahim (as) beantwortet und verstanden werden: Salamun ala Ibrahim. Darin liegen viele eindrucksvolle Lehren für die Menschen verborgen:

* Kein Ruf und Aufschrei geht unter diesem Himmelsdach verloren, wenn er für Allah unternommen wird.
* Ein Plan, der nicht mit Allah verbunden wird, ist eine bloße Utopie, die nie Wirklichkeit werden wird.
* Niemand kann etwas, das Allah erhöht hat, erniedrigen, und nichts, was Allah erniedrigt, kann – ganz gleich mit welcher Kraft der Unterdrückung und Gewalt – auf ewig erhöht werden.

Solange der Gottesdienst der Hadsch durchgeführt wird, können diese Realitäten erkannt werden. Man bedenke: Was würde geschehen, wenn die Millionen, die mit ihren Leichentüchern bekleidet sind und sich auf dem Weg befinden, den Vertrag mit Allah, ihrem Schöpfer, zu erneuern, wirklich begreifen, was die Hadsch ist? Diese Gemeinschaft (Umma) würde wieder zum Leben erweckt werden. Wenn die Menschen, die nun die Heiligen Orte bevölkern, wirklich verstehen, dass sie nichts in dieser Welt zu verlieren haben außer dem, was sie als Pilgergewand an ihren Leibern tragen…

Was würde passieren, wenn die Scharen, die sich zur Ebene Arafat begeben, ihr Bewusstein wiedererlangen und ihre eigene Begrenztheit, aber die grenzenlose Macht und Kraft ihres Herrn begreifen? Wenn das Stehen bei Arafat sich zu einem Akt des Gehorsams und der disziplinierten Umsetzung der Anordnungen Allahs wandelt, wenn ihr Abirren vom Wege Allahs von da an beendet wird und ihr Versprechen und ihr Vertrag gegenüber Allah wahr wird? Oder wenn die Gäste Allahs das Bewusstsein um ihre Existenz begreifen und es ihnen bei der Steinigung des Satans einleuchtet, dass dies zwar eine symbolische Handlung ist, aber die durchgeführte Steinigung eine Haltung, eine Lebenseinstellung ist?

Ja, wenn wir uns wirklich Gedanken über die Hadsch machen, dann werden auch wir begreifen, was für ein großartiges Potential die Hadsch für alle Gläubigen in sich birgt. Dann werden wir einen Widerhall in unserem ganzen Körper und in sämtlichen Sinnen spüren, der tief aus unseren Herzen entspringt. Und wir werden in den Chor einstimmen und ausrufen: „Labbaik, allahumma labbaik“, „Hier bin ich, Allah, ich stehe zu Deinen Diensten, ich will Dir folgen…“

„Friede sei über Ibrahim (Salamun ala Ibrahim)“ (37:109)

Zugehöriges Projekt

Zwei Drittel des Ramadan sind bereits verstrichen. Wie alle freudigen Tage vergingen auch sie für uns fastende Gläubige wie im Flug. Und wie bei vielem anderen auch hat das Ende des Ramadan, hier das letzte Drittel, eine ganz besondere Bedeutung.

Die letzten zehn Tage im Ramadan sind die Zeit, aus der wir das meiste herausholen können und der wir uns deshalb ganz besonders aufmerksam zuwenden sollten. Und zwar durch

    1. vermehrten Gottesdienst in den letzten Nächten des Ramadan
    2.  den Itikaf (dass wir uns in die Moschee zurückziehen)
    3. die Lailatul Qadr und viele Gottesdienste ihn ihr

1. Vermehrter Gottesdienst in den letzten Nächten des Ramadan

Die letzten zehn Nächte des Ramadan erfüllen uns mit Hoffnung und Freude; manche von uns sind sogar in fiebriger Erwartung einer Nacht, die in diese Zeit fällt. Deshalb bieten sich diese letzten zehn Tage besonders an, sich vermehrt mit Ibadat, Gottesdiensten, zu beschäftigen; auch weil wir uns bereits durch das Fasten an eine gewisse Disziplin in den Ibadat gewöhnt haben.

A’ischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr (r), hat gesagt:

Der Gesandte Allahs (s), pflegte, wenn die zehn (letzten Nächte) des Ramadan kamen, sein Gewand (zum Gebet) herzurichten und die Nacht über zu wachen und seine Familie aufzuwecken.“ (Buchari).

Prophet Muhammad (s) hatte sich im Ramadan in die Höhle Hira zurückgezogen, auch schon bevor er (s) als Gesandter auserwählt wurde und vor der Offenbarung des Korans. Dort hatte er (s) eine gewisse Zeit verbracht, um zu meditieren und nachzudenken. So wurde er auch auf die schwere Zeit der späteren koranischen Offenbarung vorbereitet.

In den letzten zehn Tagen des Ramadan sollten wir vermehrt beten, im Koran lesen und versuchen zu verstehen, was wir da lesen. Wir sollten auch viel an Allah denken und über Ihn nachdenken, genauso wie über Seine Schöpfung. Diese letzten Tage sind auch die beste Zeit, um Allah zu bitten. Unsere Duas werden inschallah angenommen. So können wir wieder auftanken. Und wir folgen damit dem Vorbild unseres Propheten, Muhammed (s).

2. Itikaf

A’ischa (r), die Ehefrau des Propheten (s) berichtete von ihm (s), dass er (s): „pflegte, sich in den letzten zehn Tagen des Monats Ramadan zurückzuziehen, bis Allah, der Erhabene, ihn sterben ließ. Nach seinem Tod pflegten sich auch seine Frauen zurückzuziehen.“ (Buchari)

Itikaf bedeutet dem Wort nach „sich an einen Ort verschließen und warten“. Als islamischer Fachbegriff bedeutet der Itikaf, sich in eine Moschee zu begeben, um sich – wenn auch nur für kurze Zeit – von Sünden und Verfehlungen zu entfernen. Gleichzeitig sollten wir versuchen, Harmonie und innere Ausgeglichenheit zu finden und uns so nur auf Allah zu konzentrieren.

Allah hat uns den Itikaf als Chance gegeben, damit wir uns auf die Situation im Grab vorbereiten können, bevor wir wieder auferstehen. Dort sind wir allein und haben niemanden außer Allah. Es wird niemand da sein, der uns Trost schenkt oder bei dem wir Zuflucht finden, außer Allah.

Der große Gelehrte Atâ bemerkte: „Jemand, der sich in den Itikaf begibt, ist wie jemand, der sich vor die Tür eines großen Königs begibt, weil er von ihm etwas braucht und sagt: ‚Solange mein Bedürfnis nicht gestillt wird, werde ich nicht von hier weichen’. Und dieser ist in die Moschee eingetreten und sagt: ‚Wenn Du mir nicht vergibst, dann weiche ich nicht von dieser Stelle’”.

Für einen Gläubigen, der unter erhöhtem Druck steht und stark unter Stress steht, kann der Itikaf zu einem Ruhepunkt und zu einer „geistigen und seelischen Erholung“ werden – gerade in diesen schwierigen Zeiten. Es ist, als ob wir in durch den Itikaf die „Himmelfahrt üben“ und bei Allah Zuflucht suchen mit unseren Gebeten und Duas. Mit diesen und anderen Gottesdiensten ergeben wir uns vollends und freiwillig Allah.

Der Itikaf befreit uns für einige Tage von störenden Einflüssen, wie ein Übermaß an Essen, geschlechtlichen Beziehungen, Reden, Schlafen usw. Wenn wir diese Störfaktoren auf ein Mindestmaß reduzieren, ist der Weg frei für unsere Zeit mit Allah.

Deswegen ist es empfehlenswert, dass wir mindestens einmal im Leben in den Itikaf gehen, wenn möglich natürlich öfter. Es sollten aber immer einige Muslime in der Moschee sein, die diese Sunnah im letzten Drittel des Ramadan pflegen.

Da wir in den ersten  zwanzig Tagen des Ramadan bereits unsere Sinne und unseren Geist für das Wesentliche geschärft haben, können wir im letzten Drittel des Ramadan während des Itikaf eine größere Hingabe und Demut in den Gottesdiensten erreichen.

Es wird berichtet, dass Ibn Abbas (r) einmal vor dem Grab des Propheten (s) stand, darauf deutete und folgendes sagte: „Ich hörte den, der hier im Grab liegt, folgendes sagen: ‚Wer einen Tag in den Itikaf geht, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, für den wird Allah eine Entfernung von drei großen Graben zwischen ihm und dem Feuer legen, die größer sind als (die Entfernung) zwischen Ost und West.’“ (Baihaqi, Tabarani).

Wir lernen durch den Itikaf, das diesseitige Leben im Vergleich zum Jenseits zu bewerten. Der Itikaf kann uns als Prüfstein dafür dienen, ob wir uns auf dem rechten Weg befinden. In diesen Tagen können wir den Staub der Welt abklopfen. Obwohl es im Islam kein Mönchtum gibt, ist es eine gute Sache, wenn wir uns für zehn Tage in der besten Zeit des Jahres zurückziehen.

3. Die Lailatul Qadr und viele Gottesdientse in ihr

Wir haben ihn ja herabgesandt in der Nacht der Bestimmung. Und was lässt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate, Es kommen die Engel herab und der Geist in ihr, mit der Erlaubnis ihres Herrn, zu jeder Angelegenheit, Frieden ist sie, bis zum Aufgehen der Morgendämmerung.“ (97:1-5)

Abu Huraira (r) erzählt, dass Allahs Gesandter (s) gesagt hat: ‚Wer die Lailatul Qadr über (im Gebet) steht und auf sie trifft im Glauben und Hoffnung (auf den Lohn des Jenseits), dem wird vergeben, was von seinen Sünden vorausgegangen ist.“ (Muslim).

’Ubada ibn as-Samit hat gesagt: „Der Prophet (s) kam heraus, um uns über die Lailatul Qadr zu unterrichten. Da stritten sich zwei Männer von den Muslimen, und er sagte: ‚Ich bin herausgekommen, um euch über die Lailatul Qadr zu unterrichten, und der und der haben sich gestritten, und es (1) wurde von mir genommen, und das ist wohl gut für euch, also sucht sie in der neunten, der siebten und der fünften (Nacht) (2)“ (Buchari).

Anas ibn Malik (r) berichtete: „Der Gesandte Allahs (s) sagte: ‚Wer immer, bis der Ramadan zu Ende geht, das Abend- und Nachtgebet mit der Gemeinschaft verrichtet, der wird in der Lailatul Qadr viel Freude daran empfinden.’” (Baihaqi).

Die Lailatul Qadr ist für die Gläubigen Sicherheit und Schutz. Sie ist Güte und Frieden. Die Lailatul Qadr ist der Kern und die Quelle des Ramadan, denn in dieser Nacht kam der Koran vom Lauh Mahfudh (der wohlverwahrten Tafel (3) in die Himmel der Menschen herab und der Engel Dschibril brachte dem Propheten Muhammad (s) die ersten offenbarten Verse. Von da an wurde der Koran, die allumfassende Wahrheit und der Kern der Barmherzigkeit für die Menschen, nach und nach offenbart. Aus diesem Grund ist diese Nacht besser als tausend Monate oder als ein ganzes Menschenleben.

Wer diese gesegnete Nacht verpasst, der hat fürwahr eine große Chance vertan. So ist es nach dem zitierten Hadith dringend empfohlen, dass wir die Lailatul Qadr in den letzten zehn Tagen der ungeraden Nächte im Ramadan zu suchen.

Anas (r) berichtet, dass der Gesandte Allahs (s) gesagt hat: „Wenn die Lailatul Qadr anbricht, kommt Dschibril in Begleitung von Engeln herab und bittet um Barmherzigkeit für den Diener(Allahs), der sich mit Gottesdiensten beschäftigt und Allahs gedenkt, während er steht oder sitzt.“ (Baihaqi).

Es gibt eine wunderbare Überlieferung, in der die Mutter der Gläubigen, A’ischa (r), den Propheten (s) fragte: „O Gesandter Allahs, wenn ich weiß, welche Nacht die Lailatul Qadr ist, was sollte ich dann sagen?“ Er wies sie dann an zu sprechen: Allahumma innaka ’afuwwun tuhibbul ’Afwa fa’fu ’anni.(Ahmad, Ibn Madscha, Tirmidhi). Das bedeutet: O Allah, Du bist der Vergebende, und Du liebst die Vergebung, so vergib mir.

Die beschriebene Nacht hat einen „Wert“ von über tausend Monaten oder – anders ausgedrückt – von mehr als 83 Jahren! Ein aufrichtiger Gläubiger, der sich Tag und Nacht wegen seiner Sünden Sorgen macht, erwartet geduldig und voller Freude diese Nacht im Ramadan. Er hofft, in dieser Nacht Vergebung zu finden, da sein Gottesdienst in dieser Nacht einem Gottesdienst von mehr als 83 Jahren gleichkommt, also vielleicht sogar mehr als einem ganzen Menschenleben. Wenn sein Gottesdienst angenommen wird, kann er mit einem Schlag sämtliche vorherigen Sünden auslöschen.

Der Gottesdienst in dieser Nacht kann unterschiedlich gestaltet werden. Wenn Du arbeitest, solltest Du Dir nach Möglichkeit den folgenden Tag frei nehmen, um an diesem Abend lange wach bleiben zu können. Das wäre besser, weil die Nacht in der Regel ausgefüllt ist mit längeren Gebeten, Koranlesen und Dhikr. Du solltest aber während der Gottesdienste auch auf Unterbrechungen und Pausen achten.

Nur wenn wir unsere Herzen von Gier, Eitelkeit, Neid und Bosheit gereinigt haben und unsere Herzen der Liebe zur Wahrheit, der Schönheit und Gerechtigkeit Platz gemacht haben, können wir hoffen, dass Allah uns vergibt und hilft. So sollten wir alle in dieser historischen und heiligen Nacht, wenn Allah Seine Engel herabsendet, darum beten, dass Allah unsere Gebete erhört und uns Vergebung schenkt.

Möge Allah unsere Herzen reinigen, unseren Glauben stärken und uns befähigen, jegliche Hindernisse auf dem Weg zu Ihm zu überwinden. Möge Er uns gestatten, nur Ihm in unseren Handlungen zu dienen, sowohl mit unserer Arbeit, in der Schule oder im Studium, in unserer Familie und auch sonst überall. Möge Er es uns ermöglichen, wenn die Zeit kommt, endgültig zu Ihm zurückzukehren, mit denen zusammen zu sein, die Er liebt und die Ihn lieben.

Möge Er uns in der Lailatul Qadr mit Segen und Barmherzigkeit überhäufen und uns mit Seinen größten Gaben versorgen. Amin.

Itikaf und Lailatul Qadr

Zugehöriges Projekt

In den letzten zehn Nächten des Ramadan erfüllt uns eine hoffnungsfreudige Stimmung, vielleicht sogar fiebrige Erwartung, weil es in ihnen eine sehr wichtige Nacht gibt. Deshalb gibt es keine bessere Gelegenheit und Zeit als diese letzten zehn Tage, um sich besonders mit Ibadaat (Gottesdiensten) zu beschäftigen, auch weil unsere Körper bereits durch das Fasten im Ramadan an eine gewisse Disziplin in den Ibadaat gewöhnt sind.

Von A’ischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr (r), die gesagt hat:

„Der Prophet, Allahs Heil und Frieden auf ihm (s), pflegte, wenn die zehn (letzten Nächte) des Ramadan kamen, sein Gewand (zum Gebet) herzurichten und die Nacht über zu wachen und seine Familie aufzuwecken.“ (Buchari)

Bereits vor seiner Gesandtschaft und der Offenbarung pflegte der Prophet Muhammad (s) sich im Ramadan in die Höhle Hira zurückzuziehen und eine gewisse Zeit mit Meditation und Nachdenken zu verbringen. So wurde er auch auf die schwere Zeit der späteren koranischen Offenbarung vorbereitet.

Die letzten zehn Tage sollen empfehlungsgemäß mit vielen Gebeten, Koranlesen, Dhikr (Gedenken an Allah), Du’a (Bittgebeten) und Nachsinnen über die Schöpfung Allahs verbracht werden, wodurch unser Geist wieder „auftanken“ kann. So folgen wir in den letzten zehn Tagen des Ramadan unserem geliebten Propheten Muhammad (s), wie es oben im Hadith beschrieben ist.

Durchführen des I’tikaf

A’ischa (r), die Gattin des Propheten (s) berichtete: „Der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, pflegte sich in den letzten zehn Tagen des Monats Ramadan zurückzuziehen, bis Allah, der Erhabene, ihn sterben ließ. Nach seinem Tod pflegten sich auch seine Frauen zurückzuziehen.“ (Buchari)

I’tikaf bedeutet dem Wort nach „sich an einen Ort verschließen und warten“. Als islamischer Fachbegriff bedeutet der I’tikaf, sich in eine Moschee zu begeben, um sich – sei es auch nur für eine kurze Zeit – von den geistigen und körperlichen Sünden und Verfehlungen zu entfernen und danach zu trachten, vollständig in eine Atmosphäre voller Harmonie, innerer Ausgeglichenheit und Gottesruhe einzutauchen und auf diese Weise für eine Weile nur mit dem Schöpfer alleine zu verweilen.

Allah gab uns Muslimen diese Möglichkeit des I’tikaf, damit wir uns auf die Situation des Grabes vor der Auferstehung vorbereiten können, wenn wir dort allein sind und niemanden haben außer Allah. Dort wird es zudem keinen geben, der uns Trost schenkt oder Zuflucht gibt, außer Ihm.

Der große Gelehrte Atâ bemerkte: „Jemand, der sich in den I’tikaf begibt, ist wie jemand, der sich vor die Tür eines großen Königs begibt, weil er von ihm etwas benötigt und sagt: ‚Solange mein Bedürfnis nicht gestillt wird, werde ich nicht von hier weichen’. Und dieser ist in das Gotteshaus eingetreten und sagt: ‚Wenn Du mir nicht vergibst, dann weiche ich nicht von dieser Stelle’”.

Für einen Gläubigen, der viel Druck und Stress fühlt – gerade in diesen für die Muslime schwierigen Zeiten – kann der I’tikaf zu einem Ruhepunkt und zu einer „geistigen und seelischen Erholung“ werden. Es ist, als ob er in den Tagen des I’tikaf die „Himmelfahrt übt“ und bei Allah Zuflucht sucht mit seinen Gebeten und Duas. Mit diesen und anderen Gottesdiensten ergibt er sich vollends und freiwillig seinem Schöpfer.

Der I’tikaf befreit ihn für einige Tage von störenden Einflüssen, die z. B. durch ein Übermaß an Essen, geschlechtlichen Beziehungen, Reden, Schlafen usw. entstehen können und die den Wert seiner Ibadaat schmälern können. Wenn diese Störfaktoren auf ein Mindestmaß reduziert werden, ist der Weg frei für die Begegnung mit Allah.

Deswegen ist es angeraten, dass ein Muslim mindestens einmal im Leben in den I’tikaf geht, wenn möglich natürlich öfter. Es sollten sich aber stets einige Muslime in der Moschee befinden, die im letzten Drittel des Ramadans diese Sunna pflegen.

Da durch die ersten 20 Tage des Ramadan die Sinne und der Geist für das Wesentliche bereits geschärft wurden, ist im letzten Drittel des Ramadan während des I’tikaf eine größere Hingabe und Demut in den Gottesdiensten möglich.

Es wird berichtet, dass Ibn Abbas (r) einmal vor dem Grab des Propheten (s) stand, darauf deutete und folgendes sagte: „Ich hörte den, der hier im Grab liegt, folgendes sagen: ‚Wer einen Tag in den I’tikaf geht um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, für den wird Allah eine Entfernung von drei großen Graben zwischen ihm und dem Feuer legen, die größer sind als (die Entfernung) zwischen Ost und West.’“ (Baihaqi, Tabarani)

Auch lehrt uns der I’tikaf, wie das diesseitige Leben im Vergleich zum Jenseits zu bewerten ist; der I’tikaf kann uns als Prüfstein dafür dienen, ob wir uns auf dem rechten Weg befinden. In diesen Tagen ist es somit möglich, den Staub der Welt abzuklopfen. Obwohl es im Islam kein Mönchtum gibt, ist es eine gute Gepflogenheit, wenn wir uns für zehn Tage in der besten Zeit des Jahres in Klausur begeben.

Itikaf in den letzten zehn Tagen des Ramadan

Zugehöriges Projekt

Der Ramadan ist wieder da, die Barmherzigkeiten Allahs in diesem Monat werden vermehrt und Sein Segen erreicht jedes muslimische Haus und jeden einzelnen Muslim. Ramadan ist keine Zeit des Ausruhens und der Trägheit. Nein! Sie ist ein Zeitabschnitt der Aktion, der Bewegung und der Tat! In diesen Ramadantagen wird eine Ernte eingefahren und je mehr sich ein Muslim darin bemüht, desto größer werden seine Erträge sein. Die guten Belohnungen Allahs liegen in diesem segenreichen Monat greifbar nahe.

Nach dem Motto „Dienst an den Menschen bedeutet Dienst an Allah“ möchten wir gerade unsere Geschwister, die uns freiwillig helfen wollen, dazu anregen, im Fastenmonat etwas für die Menschen, die in Not sind, von der Hand in den Mund leben und auf die Hilfe und Unterstützung anderer Menschen angewiesen sind, zu tun.

Die Ansar in Medina ruhten sich im Ramadan auch nicht aus. Diese ersten Muslime um den Gesandten Allahs (s) sind unsere Vorbilder. Deshalb sollten wir unseren Vorbildern, die auch Menschen wie wir waren, nacheifern.

Keine aktive Hilfe ist zu gering, wenn unser geliebter Prophet (s) sagt „Schützt euch vor dem Höllenfeuer, auch wenn es mit einer halben Dattel wäre“.

Und du bestimmst selbst – je nach deiner Situation und deinen Möglichkeiten – wie viel du helfen willst oder kannst.

Fass’ die richtige Absicht zur Hilfe und unterstütze uns dann soweit du kannst: Verteile Infomaterial, die du hier bestellen kannst: BESTELLFORMLAR an Bekannte, Freunde und Verwandte. Sprich mit ihnen über die sinnvolle Arbeit, die muslimehelfen leistet, ermuntere sie zum Mitmachen, zu spenden – von dieser großartigen Möglichkeit im Monat Ramadan Nutzen zu ziehen. Verteile das Infomaterial in Geschäften, damit mehr Muslime von unserer Hilfsorganisationen erfahren.

Du kannst dir auch selbst geeignete Mittel und Möglichkeiten ausdenken, was in deiner Situation und Umgebung getan werden kann, um Bedürftige mit der Hilfe von muslimehelfen zu unterstützen. Falls du (mit anderen) etwas machen willst, setzt dich einfach mit unserem Ansarbetreuer in Verbindung.

Oft haben wir Anfragen, ob es möglich ist jemanden in ein Projektland zu schicken, damit sie dort helfen können. Das ist gut gemeint, aber die Bedürftigen benötigen eigentlich nicht unsere persönliche Hilfe vor Ort. Es gibt dort oft ausreichend Leute, die die notwendige Arbeit besser machen als jemand vom Ausland.

Die Bedürftigen und Armen benötigen dich hier an deinem Wohnort! Das ist in diesem Bereich die größte und beste Hilfe, die jeder von uns für die Hilfsbedürftigen leisten kann.

Plane mögliche (größere) Aktion schon vorher, wenn du mithelfen willst und kontaktiere unseren Ansarbetreuer.

Und vergiss’ nicht: Wenn eine Person durch deine Motivation und deine Anstrengung etwas Gutes tut bzw. für die Bedürftigen spendet, dann erhältst du dieselbe Belohnung wie der Spender selbst!

Möge Allah unsere Anstrengungen zum Erfolg führen. (Amin)

Ramadan – eine Zeit der Tat!

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